Dramatische Rettungsaktionen am Warnemünder Strand
Leichtsinnige Badegäste haben am Donnerstag der Wasserwacht in Warnemünde alles abverlangt. Eine 14-Jährige und ein Mann mussten reanimiert werden. In nur zwei Stunden mussten die Retter elf Menschen aus der Ostsee bergen.
Am Donnerstag kam es am Strand von Warnemünde zu zahlreichen Rettungsaktionen, bei denen insgesamt elf Menschen geborgen werden mussten. Nach Angaben einer Reporterin von NDR 1 Radio MV sah das Wetter freundlicher aus, als es wirklich war. Offensichtlich hatten die Badenden die Gefahren unterschätzt. Lukas Knaup, der Wachleiter in Warnemünde, betonte, dass "die hohen Wellen und die nicht einschätzbare Strömung" ein hohes Risiko darstellen. Knaup, der an den Rettungen beteiligt war, sagte außerdem: "Das war der schlimmste Einsatztag, den ich in meiner langjährigen Laufbahn als Rettungsschwimmer je hatte."
Die rote Flagge signalisierte striktes Badeverbot
Die rote Flagge war während des gesamten Tages an den Rettungstürmen in Warnemünde hochgezogen. Sie bedeutet Badeverbot und signalisiert Lebensgefahr. Drei Personen wurden am Freitag noch im Krankenhaus behandelt. Nach Auskunft der Wasserschutzpolizei schwebt niemand von ihnen mehr in Lebensgefahr. Die meisten der elf Verunglückten durften schon bald nach ihrer Rettung nach Hause gehen oder in ihr Urlaubsquartier zurückkehren.
14-Jährige reanimiert und ins künstliche Koma versetzt
Zunächst waren drei Mädchen aus Berlin im Alter zwischen 14 und 18 Jahren am Donnerstagnachmittag beim Baden in Not geraten. Wie die Wasserschutzpolizei am Abend mitteilte, waren die Schülerinnen bei starkem Wind und hohem Wellengang ins Wasser gegangen. Die Wasserwacht des DRK leitete sofort Rettungsmaßnahmen ein und holte die Mädchen aus der Ostsee. Auch Feuerwehr und Polizei waren im Einsatz. Ein 14-jähriges Mädchen musste nach der Rettung reanimiert werden. Sie wurde anschließend in die Kinderklinik gebracht und ins künstliche Koma versetzt. Die beiden anderen Schülerinnen wurden ärztlich versorgt, wobei eine von ihnen im Anschluss in die Südstadtklinik kam und zunächst weiter beatmet werden musste.
Polizei verweist auf Warnhinweise
Zwei Stunden später kam es laut Angaben der Polizei zu einem weiteren Einsatz der Wasserwacht. Ein Mann konnte erfolgreich reanimiert und ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem dieser zuvor leblos aus der Ostsee geborgen wurde. Der Mann ist ebenfalls außer Lebensgefahr. Angesichts der jüngsten Unglücksfälle appellierte die Polizei an die Badegäste, die Warnhinweise an den Stränden zu beachten. Wegen der aktuellen Wetterbedingungen wehe dort oft die rote Fahne. "Es gilt für alle, diese Signale zum eigenen Schutz zu beachten. Bei diesen Wetterbedingungen bringt man nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern gefährdet auch die Rettungskräfte."