Diakonie MV: Arbeitsbedingungen sorgen weiter für Kritik
Die Arbeitsbedingungen beim Diakonischen Werk Mecklenburg-Vorpommern sorgen weiter für Kritik. Wie die Gewerkschaft ver.di fordert nun auch die Kirchengewerkschaft Tarifverträge und eine Inflationsausgleichszahlung für die Beschäftigten.
Rund 950 Einrichtungen hat das Diakonische Werk in Mecklenburg-Vorpommern. Viele Angestellte klagen über fehlende Wertschätzung. Aber auch die Bezahlung der Mitarbeiter im Nordosten ist eine große Streitfrage. Laut der Kirchengewerkschaft ist das Diakonische Werk Mecklenburg nicht tarifgebunden - anders als die anderen Organisationen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.
Im Vergleich mit Kollegen aus den anderen Bundesländern verdient zum Beispiel eine Gesundheits- oder Altenpflegerin mit Vollzeitstelle elf Prozent weniger, das sind etwa 358 Euro. Bisher gilt eine tarifrechtliche Sonderregelung, der sogenannte "Dritte Weg". Dies würde den Arbeitgeber bevorteilen, kritisieren die Gewerkschafter.
Kirchengewerkschaft will Inflationsausgleichszahlung noch in diesem Jahr
Die Kirchengewerkschaft fordert nach einem NDR Bericht über die Arbeitsbedingungen beim Diakonischen Werk Mecklenburg-Vorpommern jetzt mehr Transparenz. Außerdem soll noch in diesem Jahr ein Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgezahlt werden. Das konnten die Gewerkschaften bisher noch nicht durchsetzen. Die Diakonien in anderen Bundesländern haben die Sonderzahlung bereits überwiesen. In MV lehnte der Vorstand die Zahlung bisher mit der Begründung ab, dass sie nicht refinanzierbar sei.
Die Argumentation, "dass allein die Einforderung einer Lohnanpassung und die Auszahlung der steuerfreien Inflationsausgleichsprämie nicht finanzierbar sei, ist nicht nachvollziehbar und nicht transparent dargelegt", schreibt die Kirchengewerkschaft in ihrer Pressemitteilung. In der ersten Juli-Woche will sich die Gewerkschaft in der Angelegenheit noch einmal intensiv mit der Diakonie auseinandersetzen.