Deutsche Post: Eintägiger Warnstreik in MV
Wegen eines eintägigen Warnstreiks wurden am Montag Briefe und Pakete in weiten Teilen Mecklenburg-Vorpommerns nicht ausgeliefert.
Ver.di hatte im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post erneut bundesweit zum Warnstreik aufgerufen. Arbeitsniederlegungen seien in ausgewählten Betrieben in den Brief- und Paketzentren sowie in der Zustellung geplant, kündigte ver.di am Sonntag an. Die Post in Mecklenburg-Vorpommern ist an dem Streik am Dienstag voraussichtlich nicht beteiligt.
Forderung nach mehr Lohn
Mit der Arbeitsniederlegung soll der Druck auf die nächste Runde der Tarifverhandlungen erhöht werden. Ver.di will 15 Prozent mehr Lohn für die 160.000 Beschäftigten und mindestens 200 Euro mehr für Auszubildende. Es gehe um den Ausgleich des Reallohnverlustes auch durch die Inflation. Die Post sei ein gesundes Unternehmen und mache Milliarden-Gewinne, so ver.di.
Post-Vorstand: Forderungen seien unrealistisch
Die geforderte Lohnerhöhung lehnt der Post-Vorstand als unrealistisch ab. Die Gewerkschaft verweist bei den Forderungen hingegen auch auf das erwartete Rekordergebnis der Post. Nach Angaben des Konzerns wird der Gewinn aber zum weit überwiegenden Teil im internationalen Geschäft erwirtschaftet. Das Post- und Paketgeschäft sei dagegen rückläufig.
Um sowohl attraktive Löhne zu zahlen, als auch die Arbeitsplätze in diesem Bereich auf Dauer sichern zu können, seien Einkommenssteigerungen in der von ver.di geforderten Größenordnung nicht vertretbar – erklärt Jens-Uwe Hogardt, Sprecher der Post in Mecklenburg-Vorpommern. "Trotz dieser unterschiedlichen Positionen gehen wir davon aus, dass wir in fairen und zügigen Gesprächen in der nächsten Verhandlungsrunde am 8. und 9. Februar vorankommen werden", so Hogart weiter.
Nur in Ludwigslust-Parchim wird zugestellt
Bisher aber hätten die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt. In Rostock will die Gewerkschaft mit einer Protestkundgebung heute Druck machen, am Dienstag ist eine Veranstaltung in Hamburg geplant. Bis auf den Kreis Ludwigslust-Parchim soll es heute keine Zustellung geben. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Mittwoch in Düsseldorf geplant.
Im Januar hatte es bereits an mehreren Tagen Warnstreiks gegeben. Zuletzt waren wegen der Ausstände an einem Tag 20 Prozent der Pakete und neun Prozent der Briefe nicht ausgeliefert worden.