Datenträger-Spürhunde unterstützen Landespolizei in MV
Die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern hat neue Spezialkräfte im Einsatz: Loki, Otis und Marly. Die drei sogenannten Datenträger-Spürhunde sollen Speicherkarten, USB-Sticks und Smartphones erschnüffeln.
Manchmal führt nur eine gute Nase auf die richtige Spur. Die Polizei hat daher oft Hilfe speziell ausgebildeter Hunde. Im Zeitalter der Digitalisierung ist deren Schnüffelkunst auf besondere Weise gefragt. Die Datenträger-Spürhunde seien seit dem Welpenalter in der Diensthundeschule in Klinken (Landkreis Ludwigslust-Parchim) auf das Aufspüren von Festplatten, Speicherkarten, USB-Sticks, Smartphones oder SIM-Karten trainiert worden, teilte Innenminister Christian Pegel (SPD) in Schwerin mit. Solche Datenträger könnten wichtige Beweismittel enthalten, die bei strafrechtlichen Ermittlungen mitunter von größter Bedeutung sind.
Hunde auf bestimmte Gerüche trainiert
Laut Pegel sind die drei Datenträger-Spürhunde im Nordosten der Diensthunde-Einheit der Bereitschaftspolizei des Landes zugeordnet. Sie könnten von allen Polizeibehörden im Land zur Unterstützung angefordert werden. "Unter der Anleitung erfahrener Ausbilder erlernten die Hunde nach Monaten harter Arbeit die Grundlagen ihres zukünftigen Dienstalltags", erklärte Pegel. Sie seien auf bestimmte Echtstoffe konditioniert worden, um deren Geruchsquellen bei der Suche zu identifizieren und zu lokalisieren. Schon im Lauf der knapp einjährigen Ausbildung hätten die drei Diensthunde ihr Können unter Beweis gestellt.
Kontinuierliches Üben notwendig
Nach Angaben der Ausbilder zeichne sich der belgische Schäferhund Loki durch hohe Motivation und sanftes Gemüt aus, Border Collie Otis sei besonders energiegeladen und voller Arbeitseifer, der Deutsche Schäferhund Marly gehe seine Arbeit hochkonzentriert an. Um die Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten, würden die Hunde weiter geschult und regelmäßig Prüfungen unterzogen. "Man kann sie mit Leistungssportlern vergleichen, die kontinuierlich trainieren müssen, um ihren Leistungsstand zu halten und auszubauen", sagte Pegel.
Datenträger-Spürhunde bundesweit im Einsatz
In anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen oder Hessen nutzt die Polizei schon seit längerem die Dienste von Datenträger-Spürhunden. Dort kamen sie unter anderem bei Ermittlungen im Zusammenhang mit sexuellem Kindesmissbrauch oder Schwarzarbeit zum Einsatz. Im Dezember 2019 spürte nach Angaben der Polizei einer dieser Hunde das Handy einer monatelang vermissten jungen Frau aus Duisburg auf, deren Leiche kurz darauf gefunden wurde. Ihr Ehemann gestand anschließend, seine Frau nach einem Streit getötet und später im Wald vergraben zu haben.
Vierbeiner mit verschiedenen Aufgaben bei der Polizei
Zur Diensthunde-Einheit der Landespolizei in Mecklenburg-Vorpommern gehören zahlreiche hoch spezialisierte Vierbeiner. Dazu zählen Rauschgift-Spürhunde, Spürhunde für Waffen und Sprengstoff, Leichen-Spürhunde, Fährtenhunde und Personen-Spürhunde. Außerdem wurden auch Hunde für besondere Einsatzlagen ausgebildet. Sie sind mit dabei, wenn bei einem polizeilichen Zugriff von einer hohen Gefährdung von Polizeikräften oder Dritten auszugehen ist.