Darß: Prerow bekommt seinen Wunschhafen
Die Baupläne eines Inselhafens vor Prerow auf Fischland-Darß-Zingst haben einen Superlativ enthüllt: Wie am Freitagabend bekannt wurde, könnte an dem Hafen die längste Seebrücke im Ostseeraum entstehen. Mit einer Länge von rund 690 Metern würde sie die touristische Attraktivität Prerows steigern, sagte Umweltminister Till Backhaus (SPD) bei einer Bürgerversammlung. Er soll 2021 in Betrieb gehen.
Liegeplätze für Sportboote, Fischer und Seenotretter
Wie Backhaus vor 250 Beteiligten sagte, seien die Planungen abgeschlossen. Die favorisierte Lösung enthalte einen Liegeplatz für den Seenotrettungskreuzer und Liegeplätze für die örtlichen Fischer. Zusätzlich gebe es insgesamt mehr als 40 Sportbootliegeplätze, einen Notliegeplatz für größere Schiffe und für ein Fahrgastschiff.
Kostenexplosion durch marode Seebrücke
Die Kosten für den Hafen sollen sich auf 20 bis 29 Millionen Euro belaufen. Erste Planungen waren von 12 Millionen Euro ausgegangen. Die Kostensteigerung sei unter anderem auf den schlechten Zustand der bestehenden Seebrücke zurückzuführen, sagte Prerows Bürgermeister René Roloff (parteilos).
Nothafen musste immer wieder ausgebaggert werden
Der Hafen soll den in der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft liegenden Nothafen Darßer Ort ersetzen. Dessen Zufahrt muss immer wieder ausgebaggert werden, was den Nationalpark-Vorschriften widerspricht und laut Backhaus alleine im vergangenen Jahr rund 500.000 Euro gekostet hat. Das Kabinett soll nach Angaben von Backhaus spätestens im Februar eine Entscheidung treffen.