Bürger in Greifswald entwickeln Strategien zu Integration
Bei einem Forum in Greifswald haben Bürger der Hansestadt darüber beraten, wie die Integration von Zugewanderten in Mecklenburg-Vorpommern - vor allem in großen Ballungsräumen - gelingen kann.
Wie kann Zuwanderung und Integration von Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, vor allem in großen Ballungsräumen, gelingen? Diese Frage will die Stadtverwaltung von Greifswald zusammen mit den Einwohnern der Hansestadt beantworten und hat dazu einen Bürgerdialog ins Leben gerufen. In dessen Rahmen kamen am Sonnabend erstmals 45 Bürgerinnen und Bürger für vier Stunden in der Erwin-Fischer-Schule zusammen.
Teilnehmende zufällig ausgewählt
Die Teilnehmenden des Forums wurden zufällig aus dem Melderegister der Hansestadt ausgelost und angeschrieben. Sie sollten einen Querschnitt der Einwohner Greifswalds bilden. Unter ihnen sind etwa Studierende und Rentner, Mitarbeitende aus dem Handel und der Verwaltung, Auszubildende, Feuerwehrleute und Angestellte der Universität.
Fakten zu Migration
Während des Forums bekamen die Teilnehmenden Fakten zur Migration aus verschiedenen Bereichen präsentiert. So zeigte etwa die Arbeitsagentur auf, dass in Greifswald aktuell fast 1.000 Zugewanderte in sozialversicherungspflichtigen Jobs beschäftigt sind. 362 immigrierte Kinder gehen in Greifswald zur Schule und lernen Deutsch, erzählte die Schulverwaltung. Der Migrantenbeirat der Stadt gab einen Einblick in die Probleme bei Flüchtlingsunterkünften. So hätten die wenigen Frauen aus arabischen Ländern oft Angst in den Gemeinschaftseinrichtungen.
Diskussionsrunden und Lösungsfindung
Im Anschluss diskutierten die Bürger in Vierergruppen Probleme und Potenziale von Migration in Greifswald. Lösungsvorschläge für Problematiken in Zusammenhang mit der Migration wurden notiert. "Mehr Begegnungsorte schaffen", "Stadtfeste organisieren" oder "Betriebe motivieren, mehr Migranten zu beschäftigten" sind nur einige der Ergebnisse. Die Anwesenden waren sich darüber einig, dass für eine erfolgreiche Integration der Zugewanderten noch viel getan werden muss. "Das war eine sehr sehr interessante Veranstaltung mit sehr konkreten Ergebnissen", sagte die Integrationsbeauftragte der Hansestadt, Anna Gazke, nach dem Bürgerforum. "Weil ganz unterschiedliche Menschen zusammenkommen, mit ganz unterschiedlichen Meinungen", erklärte sie.
Vorschläge an Oberbürgermeister übergeben
Alle Ideen aus dem Forum wurden am Ende der Veranstaltung dem Greifswalder Oberbürgermeister, Stefan Fassbinder (Grüne), übergeben. Die Stadt will daraus nun konkrete Maßnahmen erarbeiten. Fest stehe auch: Es soll auch im kommenden Jahr mindestens zwei weitere Bürgerforen geben. Dann würden andere Bürger zur Teilnahme gebeten.