Bilanz: Mehr als 1.100 unerlaubte Einreisen aus Polen nach MV
Die Zahlen der illegalen Einreisen nach Deutschland steigen. Seit Jahresbeginn sind mehr als 1.100 Menschen unerlaubt über die polnische Grenze nach Mecklenburg-Vorpommern gelangt.
Wie die Bundespolizei mitteilte, wurden bis zum 30. September genau 1.122 illegale Einsreisen registriert. Außerdem wurden 14 mutmaßliche Schleuser vorläufig festgenommen. Demnach ist die Zahl dreimal so hoch wie im Vergleichszeitraum 2022. Damals waren es zudem zwölf mutmaßliche Schleuser. Welchen Effekt die im Oktober vorübergehend wieder eingeführten Grenzkontrollen in der Region haben, konnte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion noch nicht sagen.
Vorübergehende Grenzkontrollen
Allein im November wurden zwei mutmaßliche Schleuser verhaftet. Sie warten in der JVA Neustrelitz auf ihren Prozess. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte Mitte Oktober vorübergehende Grenzkontrollen unter anderem an der EU-Binnengrenze zu Polen ermöglicht. In Mecklenburg-Vorpommern wurde eine solche temporäre Kontrollstelle an der A11 bei Pomellen errichtet. Der grenzüberschreitende Einreiseverkehr werde stichprobenartig kontrolliert, heißt es von der Bundespolizei.
Mehr Möglichkeiten zum Schutz der Grenze
Am vergangenen Mittwoch wurde die Regelung von Faeser um 20 Tage verlängert. Die Bundespolizei habe damit mehr rechtliche Möglichkeiten, um die Grenze zu schützen, erläuterte der Sprecher der Bundespolizeidirektion. Bei Vorliegen der rechtlichen Voraussetzungen könnten etwa Migranten an der deutsch-polnischen Landgrenze zurückgewiesen werden.
Mehr Schleuser verurteilt
Gerichte in Mecklenburg-Vorpommern haben nach Angaben des Schweriner Justizministeriums im vergangenen Jahr 14 Schleuser verurteilt. Im Jahr davor waren es demnach fünf. Zahlen für 2023 liegen nach Worten eines Ministeriumssprechers noch nicht vor.