Bezahlkarte für Asylbewerber ab 2025 in MV im Einsatz
Monatelang wurde verhandelt, nun wird die Bezahlkarte für Asylbewerber in Mecklenburg-Vorpommern ab Januar 2025 schrittweise eingeführt - zunächst für Bewohner der beiden Erstaufnahmeeinrichtungen im Land.
Ab 2025 sollen Asylbewerber nach einer Testphase in den Erstaufnahmestellen in MV die sogenannten Bezahlkarten erhalten, mit denen zum Beispiel Einkäufe erledigt werden können. Aber auch in den einzelnen Kreisen laufen bereits die Vorbereitungen, allerdings mit jeweils unterschiedlichen Systemen.
Tausende Karten können vergeben werden
"Die flächendeckende Verteilung der Karten kann nach einer Testphase im Januar umgesetzt werden", heißt es aus dem Innenministerium. Ende dieses Monats hatte der Anbieter, das niederländische Unternehmen Yoursafe, die physischen Bezahlkarten bereitgestellt. Damit sind nun die ersten Voraussetzungen gegeben. Allerdings muss weiterhin an technischen Feinheiten zwischen Erstaufnahmeeinrichtung, dem Datenverarbeitungszentrum und Yoursafe gearbeitet werden - deshalb auch die Testphase.
Landes-System kann nicht automatisch übertragen werden
Die Ausschreibung des Yoursafe-Systems beschränkt sich vorerst jedoch ausschließlich auf die Erstaufnahmestellen Stern-Buchholz bei Schwerin und Nostorf-Horst (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Es kann nicht automatisch auf die Kreise und kreisfreien Städte übertragen werden - das bestätigte die Vergabekammer MV. Ein unterlegener Mitbieter auf die Vergabe hatte Beschwerde eingelegt. Deshalb müssten die Landkreise und kreisfreien Städte die für ihre Belange erforderlichen Bezahlkartensysteme jetzt ebenfalls vergeben. Sie könnten aber bei den Planungen von den Erfahrungen der Erstaufnahmeeinrichtungen profitieren.
Unterschiedliche Systeme in Kreisen und kreisfreien Städten
Im Landkreis Vorpommern-Rügen beginnt die Verteilung der Bezahlkarten ab dem 1. Januar - nach aktuellem Stand rechnet man hier mit 1.182 Bezahlkarten. Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wird es sowohl eine physische Plastik- als auch eine digitale Bezahlkarte für rund 1.800 Menschen im Asylverfahren geben, wahrscheinlich ab Ende des ersten Quartals 2025. Der Landkreis Nordwestmecklenburg befindet sich zwar noch im "Austausch mit einem Anbieter", allerdings will man auch hier im Januar mit der Bezahlkarte starten. 700 Personen sollen dann von dem System profitieren, das auch digitale Karten anbietet, die über das Mobiltelefon nutzbar sind. Im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist der Start der Einführung für rund 1.400 Personen noch unklar. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim plant die Verteilung von mindestens 550 Bezahlkarten ab dem 1. Februar 2025. Im Landkreis Rostock werden die dort untergebrachten Flüchtlinge ab 1. Januar nach und nach mit der Bezahlkarte ausgestattet.