Blick auf die Baustelle für das geplante Containerdorf in Upahl. Die Unterkunft für 400 Flüchtlinge im 500-Einwohner-Dorf darf vorerst nicht gebaut werden. © dpa Foto: Frank Hormann

Baustopp in Upahl: Kreis Nordwestmecklenburg verzichtet auf Rechtsmittel

Stand: 15.03.2023 14:00 Uhr

Der Landkreis Nordwestmecklenburg wird nach NDR Informationen nicht gegen den gerichtlich verfügten Baustopp für die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Upahl vorgehen.

Das Verwaltungsgericht Schwerin hatte Anfang des Monats entscheiden, dass die Bauarbeiten sofort eingestellt werden müssen. Geklagt hatte die Gemeinde Upahl, weil sie nicht in die Planungen einbezogen worden war. Das müsste sie aber, so das Gericht. Außerdem gebe es keine Baugenehmigung für die Flüchtlingsunterkunft.

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Gegen diesen Beschluss des Verwaltungsgerichts hätte der Landkreis nun Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht einlegen können - darauf verzichtet er. Nordwestmecklenburgs Landrat Tino Schomann (CDU) hatte sich auf eine Richtlinie des Innenministeriums berufen, dass drei Monate nach Baustart Zeit sei, um die Gemeinde einzubeziehen und den Bauantrag zu stellen. Innenminister Christian Pegel (SPD) hatte dem widersprochen: Das gelte nur, wenn ein bestehendes Gebäude als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird.

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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 15.03.2023 | 15:00 Uhr

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