Arbeitsagentur-Chefin Nahles: Unternehmen sollen auf Nachwuchs zugehen
Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, will mehr junge Leute zum Einstieg in eine Berufsausbildung bewegen. Nahles sieht auch noch Reserven bei Arbeitslosen mit unzureichender Qualifikation.
Nahles forderte nach einem Treffen mit Wirtschaftsvertretern, Kommunalpolitikern, Gewerkschaften und Arbeitsmarkt-Experten in Schwerin, die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern auf, gezielt auf den Berufsnachwuchs zuzugehen. Wichtig sei, so Nahles, dass junge Menschen den Berufsalltag kennenlernen. Die Zahl der Betriebs-Praktika müsse deshalb erhöht werden. Noch sei es nicht geschafft, die Corona-bedingte Delle auszugleichen.
Nahles betont Rolle der Eltern bei Berufsfindung
Die Chefin der Bundesagentur sieht einen wichtigen Schlüssel bei den Eltern. Insbesondere die Mütter seien die eigentlichen Berufsberater. Digitale Elternabende, in denen Unternehmen sich mit ihren Möglichkeiten vorstellen, seien deshalb wichtig. Nahles sagte, das neue Bürgergeld biete Instrumente für Nachschulungen und Qualifikationen. Die Bundesagentur könne Arbeitgeber entlasten, sie ermunterte Betrieb auch zunächst schlechtqualifizierte einzustellen. "Wir sorgen dafür, dass diese Mitarbeiter dann morgens auch pünktlich da sind."
Klagen in MV über Fachkräftemangel
Thema der Tagung war die Fachkräftesicherung. Auch in Mecklenburg-Vorpommern mehren sich die Klagen der Unternehmen, nicht mehr genügend Fachkräfte zu finden. Andererseits waren zu Jahresbeginn rund 67.000 Menschen ohne Beschäftigung.