Amthor als Lobbyist für US-Firma tätig
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor aus Ueckermünde soll Lobbyarbeit für eine US-Technologiefirma betrieben haben. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" soll Amthor an der Firma Aktienoptionen besessen haben. In einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) habe Amthor 2018 um Unterstützung des US-Unternehmens gebeten, das sich mit der Anwendung sogenannter Künstlicher Intelligenz beschäftigt. Der 27 Jahre alte Amthor ist derzeit einziger Kandidat für den vakanten CDU-Landesvorsitz in Mecklenburg-Vorpommern.
Nebentätigkeit dem Bundestag gemeldet
Amthor räumte sein Engagement für die Firma gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio ein und bezeichnete die Angelegenheit inzwischen als "Fehler". Er habe seine Nebentätigkeit für die "Augustus Intelligence" auch der Bundestagsverwaltung angezeigt und inzwischen eingestellt. Anteilsoptionen des Unternehmens habe er jedoch nicht ausgeübt.
Parteifreunde bleiben gelassen
Mehrere Parteifreunde Amthors in Mecklenburg-Vorpommern reagierten gelassen auf die Meldung. CDU-Generalsekretär Wolfgang Waldmüller sagte, Amthor habe "keineswegs profitiert, hat alles, was damit zusammenhängt, zurückgedreht, konzentriert sich auf den Bund". Und damit sei alles gesagt. Innenminister Lorenz Caffier (CDU) sieht Amthor durch sein Lobby-Engagement nicht als beschädigt an: "Erstens kommt man heute schnell in die Schlagzeilen und zweitens hat Herr Amthor dazu alles gesagt." Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) äußerte sich indes nicht zu dem Fall. Sie hatte erst Anfang der Woche auf eine Kampfkandidatur gegen Amthor um den Landesparteivorsitz verzichtet. Bundeswirtschaftsminister Altmaier will nach Angaben des "Spiegels" die Vorgänge in seinem Ministerium untersuchen lassen. Er habe "die entsprechenden Pressemeldungen zur Kenntnis genommen", sagte Altmaier.
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