"Aktenzeichen XY": Mehr als 40 Hinweise zu Straftat in Rostock
Nach der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" aus der vergangenen Woche prüft die Polizei neu eingegangene Hinweise im Fall einer schweren Körperverletzung in Rostock. Im Sommer 2022 war ein Rostocker schwer verletzt worden.
Insgesamt mehr als 40 Hinweise sind inzwischen bei der Polizei in Rostock eingegangen. Unter anderem gebe es mittlerweile Anhaltspunkte dafür, dass das Opfer in den Tagen vor der Tat Auseinandersetzungen in seinem Wohnumfeld im Stadtteil Schmarl hatte, so die Polizei. Außerdem suchen die Ermittler nach einer besonders wichtigen Zeugin: Einer Radfahrerin, die die Tat vor anderthalb Jahren direkt gesehen haben könnte.
Ein Fall, der für Aufsehen sorgte
Der Fall hatte im Sommer 2022 viel Aufsehen erregt. Ein 51-jähriger Mann hatte den Nachmittag bei einem Asia-Imbiss verbracht und Bier getrunken. Am Abend wollte er dann seine Schwester besuchen. Offenbar ist der Rostocker dann allerdings in die entgegengesetzte Richtung gegangen. Dort hatte ihn dann ein Unbekannter angegriffen und niedergeschlagen.
Keine Erkenntnisse zur Tat - Belohnung ausgelobt
Das Opfer erlitt lebensgefährliche Verletzungen und lag neun Monate im Koma. Bis heute ist der Mann auf den Rollstuhl angewiesen. Detlef Kröppelien von der Polizeiinspektion Rostock sagte NDR MV: "Wir haben fast gar keine Erkenntnisse zur Tat, lediglich von den Zeugen, dass die gesagt haben, da hat jemand einen anderen angegriffen und zu Boden geschlagen, mehr gibt es nicht." Auch gebe es kein Motiv. Wegen der schweren Verletzungen konnten die Ermittler mit dem Mann noch nicht sprechen. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, habe die Staatsanwaltschaft Rostock eine Belohnung von 3.000 Euro ausgesetzt, hieß es von der Polizei.
Phantombild des Täters erneut gezeigt
Der Kriminalhauptmeister Fabian Puchelt, der die Sendung begleitet hatte, sagte, dass viele Zuschauerinnen und Zuschauer darum gebeten hätten, das Phantombild des Tatverdächtigen noch einmal sehen zu können. Einige Anrufer meinten, den mutmaßlichen Täter anhand des Phantombildes identifizieren zu können - manche hätten auch Namen genannt, hieß es von der Rostocker Polizei. Rudi Cerne, Moderator von "Aktenzeichen XY", meinte vor der Sendung, dass die Zusammenarbeit ein sinnvoller Schritt sei: "Die Öffentlichkeitsfahndung ist nun mal ein sehr probates Mittel, wenn die Polizei nicht weiter kommt. Es ist ja in diesem Fall auch wirklich so, dass Fragen durch Zuschauerinnen oder Zuschauer beantwortet werden können." "Aktenzeichen XY" hat nach eigenen Angaben eine Aufklärungsquote von etwa 40 Prozent.