9. November: Schwesig und Günther erinnern an Mauerfall
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und ihr Amtskollege aus Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), haben sich am 9. November, 34 Jahre nach dem Fall der Mauer, an der ehemaligen innerdeutschen Grenze in Schlagsdorf getroffen und über ihre persönlichen Erinnerungen gesprochen.
Damit setzten die beiden Reigerungschefs eine langjährige Tradition fort. Beide Bundesländer nutzen bereits seit Jahren den 9. November, um an die Öffnung der innerdeutschen Grenze 1989 zu erinnern. Schlagsdorf (Landkreis Nordwestmecklenburg) liegt nahe dieser ehemaligen Grenze. Der Ort war damals bereits Sperrgebiet und konnte nur mit Sondergenehmigung betreten werden. Im Museum "Grenzhus" wird an die Zeit bis 1989 erinnert. Im Zuge dessen wurden auch einige Elemente der Sperranlage wieder aufgebaut, um einen besseren Eindruck von der damaligen Situation zu vermitteln.
Schüler sprechen mit Zeitzeugen
Anlässlich des Gedenktages am 9. November haben zudem Schüler der Regionalen Schule in Schlagsdorf ihre Familienangehörigen zu deren Erinnerungen an den Mauerfall vor 34 Jahren befragt. Ministerpräsident Günther zeigte sich beeindruckt von dem Projekt. Er war beim Mauerfall 16 Jahe alt. Für ihn sei das Datum immer mit persönlichen Erinnerungen verbunden, so Günther. Sein Vater ist in Wesenberg geboren und habe die ersten 16 Jahre seines Lebens in der DDR verbracht. Das stundenlange Warten an der Grenze bei Besuchen in der DDR und die Durchsuchung des Autos habe er noch in lebhafter Erinnerung, erzählte Günther am Donnerstag.
Schwesig: "Wir haben Glück in Freiheit und Demokratie zu leben."
Auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig erinnerte sich. Sie habe als 15-jähriges Mädchen die Tragweite der Ereignisse noch gar nicht so schnell erfasst. Das sei heute anders. "Mir wird es mit jedem Jahr mehr bewusst, was das für ein großes Glück ist, dass wir heute hier zusammenleben in Freiheit und Demokratie", sagte sie bei ihrem Besuch in Schlagsdorf. Würde man in die Welt schauen, sei das nicht selbstverständlich.