Ein Feature von Rüdiger Kronthaler, ARD Studio Athen

Der griechische Rechtsmediziner Pavlos Pavlidis untersucht die Todesursachen der Geflüchteten und Hinweise auf ihre Identität.

Am 9. und 10. Februar treffen sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union zu einem Sondergipfel. Das einzige Thema: "Migration". Laut der EU-Grenzschutzbehörde Frontex gab es 2022 so viele illegale Grenzübertritte wie seit 2016 nicht mehr. Dabei unternimmt die EU immer mehr Anstrengungen, die Außengrenze abzusichern.

Am Grenzfluss Evros zwischen Griechenland und der Türkei wird auf griechischer Seite sukzessive ein Grenzzaun errichtet. Die Folge ist aber offenbar nicht, dass der Zaun Flüchtlinge abschirmt, sondern dass deren Flucht immer riskanter wird. Und immer öfter tödlich endet. Der zuständige griechische Rechtsmediziner hat noch nie so viele tote Flüchtlinge obduzieren müssen wie im vergangenen Jahr. Die Reportage erzählt von seinem Bemühen, den Toten eine Identität zu geben. Und von Familien, die Angehörige vermissen und auf Gewissheit hoffen.