Ein Feature von Jennifer Johnston, ARD-Studio Singapur

Die modernen Wohnblocks werden fortlaufend geplant, da das kleine Singapur über 5 Millionen Einwohner hat.

Der 55-jährige Chaqa wohnt im Norden von Singapur in einem typischen HDB-Block. Die Abkürzung steht für "Housing Development Board": Behörde für sozialen Wohnungsbau. Rund 80 Prozent der Singapurer leben in solchen vom Staat subventionierten Eigentumswohnungen. In den 60er Jahren sah das noch ganz anders aus. Damals lebten zwei Drittel aller Einwohner des Stadtstaates in überfüllten Häusern ohne Wasser und Strom.

Die Idee für die HDB-Blocks kam von Staatsgründer Lee Kuan Yew

Der Staatsgründer Lee Kuan Yew hat das erfolgreich geändert. Seine Vision: preiswerte und praktische Wohnungen, die den Gemeinschaftssinn fördern. Heutzutage leben in den HDBs Ärztinnen und Automechaniker, Maler und Musiker Wand an Wand. Außerdem gibt es feste Quoten, wie viele Chinesen, Malaien oder Inder in jedem Hauserblock wohnen dürfen - entsprechend ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung. In Garküchen kann man preiswert essen; in den Gemeinschaftszentren Kurse besuchen und Nachbarn treffen. Chaqa gefällt es hier sehr gut und er möchte in seiner Wohnung auf jeden Fall noch lange wohnen bleiben, vielleicht sogar für immer. Doch nach insgesamt 99 Jahren fallen die Wohnungen automatisch an den Staat zurück. Schlimmstenfalls muss er also doch irgendwann nochmal umziehen.