Die Corona-Pandemie hat die Situation in der Pflege verschärft. Die Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime haben keine Finanzreserven, ihre Angestellten eine schlechte Lobby und gerade in der Intensiv-Betreuung gibt es massiven Personalmangel. Nach Zahlen des Bundesverbandes für soziale Dienste fehlen hierzulande schon heute 200.000 Pflegekräfte, bis zum Jahr 2030 werden es eine halbe Million sein.

Eine vakante Stelle in der Pflege bleibt nach Angaben des Deutschen Pflegerates rund 240 Tage unbesetzt. Mit Blick auf den demographischen Wandel fordert der Verband daher mehr Geld für eine grundlegende Reform des Gesundheitswesens.   

Ausländische Fachkräfte sollen verstärkt angeworben werden

Unter der enormen Belastung während der Corona-Zeit ist ein großer Teil der Pflegekräfte in andere Berufe abgewandert. Die Arbeitszeiten gelten als gesundheits- und familienfeindlich, die Bezahlung als schlecht. Der Vorstoß der Bundesregierung, ausländische Kräfte anzuwerben, scheitert zu oft an bürokratischen oder fachlich/sprachlichen Hürden, kritisieren Fachleute vom Deutschen Verband für Pflegeberufe. Viele der bisherigen Maßnahmen der Ampel-Koalition wirkten zu langsam, würden zerredet oder durch zähe Kompromisse verwässert.

Welche neuen Strukturen sind nötig, um die Arbeit als Pflegerin oder Pfleger aufzuwerten? Was für Lehren sind aus der Corona-Pandemie gezogen worden? Wie können mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland angeworben werden?

NDR Info Moderatorin Nina Zimmermann begrüßte als Gäste:

Grit Genster
Leiterin des Bereichs "Gesundheitspolitik" bei ver.di

Jana Luntz
Präsidiumsmitglied des Deutschen Pflegerates und Pflegedirektorin am Universitätsklinikum Dresden

Dr. Andreas Philippi
SPD-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Göttingen, Mitglied im Gesundheitsausschuss