NDR Info - Redezeit

Abschied vom Neun-Euro-Ticket - wohin geht jetzt die Fahrt?

Mittwoch, 31. August 2022, 21:03 bis 22:00 Uhr, NDR Info

Für kleines Geld auf große Reise – das Ziel, mehr Menschen aus dem eigenen PKW in Busse und Bahnen zu locken, ist aufgegangen: In den vergangenen drei Monaten sind 52 Millionen Neun-Euro-Tickets verkauft worden, weitere 10 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten haben ebenfalls von den günstigen Fahrpreisen profitiert. Interessant dabei vor allem: Jede*r Fünfte ist eine Person, die die ÖPNV zuvor normalerweise nie genutzt hat. Ein Fingerzeig also, dass viele Menschen durchaus bereit sind, das Auto stehen zu lassen, wenn die Alternativen günstig sind? Was folgt nun aus dieser Erkenntnis?

49-Euro-Ticket, Nordmodell – was wäre ein geeigneter Nachfolger?

Verkehrsforscher, Mobilitätsexpert*innen und nicht zuletzt viele Kundinnen und Kunden fordern eine zügige Anschlusslösung für das Neun-Euro-Ticket. Auch der VDV setzt die Politik unter Druck, die „aktuelle Welle“ zu nutzen. Zahlreiche Vorschläge für Nachfolge-Modelle kursieren – etwa das 49-Euro-Ticket, wie es die SPD in ihrem Entwurf für ein drittes Entlastungspaket vorschlägt. Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) spricht sich für ein weiteres, moderneres Ticket aus; dafür müssten aber zuerst die Struktur des Tickets und seine Finanzierung geklärt werden - und dann der Preis. Sollten Länder und Kommunen selbst tätig werden? Haben Vorschläge wie das „Nordmodell“, in dem Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ein gemeinsames Konzept erarbeiten, eine Chance?

Wie wird der Schub für die Mobilitätswende nun genutzt?

Der Ansturm auf die regionalen Züge hat aber auch die Mängel in der Infrastruktur verstärkt offengelegt. Außerdem gehört zu der Bilanz: vor allem die Fahrgäste in den größeren Städten haben vom Neun-Euro-Ticket profitiert. Auf beliebten Urlaubsrouten waren die Bahnen zum Teil hoffnungslos überfüllt, während die Verbindungen in manch ländlicher Gegend so ausgedünnt sind, dass sich das Ticket für die Bürgerinnen und Bürger nicht lohnt.  Welche Schlüsse ziehen wir – Politik und Gesellschaft, sowie Bahn- und Verkehrsbetriebe - aus diesem „Experiment“? Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) rechnet vor, dass allein durch nicht-gefahrene Autostrecken in den vergangenen drei Monaten 1,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart wurden. Was tun wir, damit auch der umweltpolitische Erfolg nicht verpufft?

NDR Info Moderatorin Jessica Chmura begrüßte als Gäste:

Dennis Fiedel
Pressesprecher NahverkehrsVerbund Schleswig-Holstein NAH.SH

Daniel Peters
Sprecher der CDU-Landtagsfraktion für Energie-, Digitalisierung-, Verkehrs- und Jugendpolitik in Mecklenburg-Vorpommern

Dr. Wiebke Zimmer
stellvertretende Direktorin von Thinktank „Agora Verkehrswende“ Berlin

                                    

 

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