Mitreden! Deutschland diskutiert
Montag, 31. März 2025, 20:15 bis
22:00 Uhr, NDR Info
Der Soli ist nicht abgeschafft und bleibt für viele umstritten. Die einen fordern Entlastungen für den Mittelstand, andere die Vermögenssteuer. Die Versprechungen von Union und SPD aus dem Wahlkampf passen nicht zueinander. Wie sehen Sie das? Welche Konzepte haben Zukunft, welche Steuerpolitik braucht Deutschland? Unser Thema bei Mitreden! heute um 20.15 Uhr.
Moderatorin Nina Zimmermann begrüßt als Gäste:
Stefan Bach
Ökonom und Experte für Steuern beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
Julia Jirmann
Betriebs- und Volkswirtin und Wirtschaftsjuristin, Netzwerk Steuergerechtigkeit
Sebastian Krauß
Vorsitzender der Kommission Steuern und Finanzen beim Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und Steuerberater
Die Steuerpolitik ist eines der großen Streitthemen bei den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD. Die SPD geht mit der Forderung einer Vermögenssteuer, dem Abschaffen des Ehegattensplittings und der Idee einer Finanztransaktionssteuer in die Gespräche. Zwar hat das Bundesverfassungsgericht den Solidaritätszuschlag nicht gekippt, aber damit ist die Frage danach politisch ebenfalls noch nicht abschließend beantwortet.
Können wir uns Steuersenkungen leisten?
- Worüber Union und SPD noch streiten
- Steuer-Expertin Jirmann: "Keine pauschalen Steuererleichterungen"
- Nach der Wahl: Was die Wirtschaft von Union und SPD jetzt fordert
- Trotz Rezession: Steuereinnahmen 2024 unerwartet stark gestiegen
- Haben Union und SPD auch die Verbraucher im Blick?
- Steuerparadies Ehe: Ist das Ehegattensplitting noch gerecht?
Die Union muss zusehen, dass sie ihr Wahlversprechen von Steuersenkungen einlöst - so sollen eigentlich die Einkommenssteuer und auch die Körperschaftssteuer für Unternehmen gesenkt werden. Aber hier ist unklar, wie das gegenfinanziert werden könnte. Ein Vorschlag der SPD: Der Spitzensteuersatz könnte auf 47 Prozent erhöht werden. Und der Reichensteuersatz auf 49 Prozent. Beide Ideen sind aus Unionssicht nicht überzeugend.
Die Mehrwertsteuer in der Gastronomie und Zuverdienste für Rentnerinnen und Rentner
Mehr Einigkeit gibt es immerhin bei diesen Vorhaben für eine mögliche gemeinsame Regierung: Rentnerinnen und Rentner sollten bis zu 2.000 Euro steuerfrei hinzuverdienen dürfen, für Überstunden könnte es steuerfreie Zuschläge geben, die Mehrwertsteuer für die Gastronomie könnte sinken.
Muss Erben teurer werden?
Einige Organisationen wie das Netzwerk Steuergerechtigkeit und die Initiative "Tax me now" kritisieren, dass das deutsche Steuersystem wohlhabende und sehr vermögende Personen gegenüber Menschen mit geringem oder mittlerem Einkommen bevorzugt - beispielsweise bei der Erbschaftssteuer: Große Vermögen, insbesondere Unternehmensvermögen, werden durch hohe Freibeträge und Steuervergünstigungen geschützt. Im Gegensatz dazu zahlen Erben mit geringeren Vermögenswerten oft höhere Steuern - relativ zu ihrem Einkommen. Ändern wird das die neue Koalition vermutlich nicht.
Wie sehen Sie das?
Wir möchten gerne Ihre Meinung dazu hören. Zahlen Sie zu viele Steuern und warten dringend auf Entlastung? Oder halten Sie das in diesen Zeiten für unrealistisch? Sollen sich wohlhabende Menschen stärker finanziell zur Kasse bitten lassen? Sollten größere Erbschaften höher besteuert werden? Wir freuen uns auf Ihre Meinung, wenn Sie mitreden!
Rufen Sie uns an, am Montag 31. März ab 19.15 Uhr, unter (08000) 44 17 77 an oder beteiligen Sie sich bei YouTube.
