Mitreden vor der Wahl! Deutschland diskutiert
Donnerstag, 09. Januar 2025, 20:15 bis
22:00 Uhr, NDR Info
Vor nichts haben die Deutschen so viel Angst wie vor einem leeren Portemonnaie. Wenn für dasselbe Geld plötzlich weniger im Einkaufswagen liegt. Auch Mieten, Energie und Sozialbeiträge sind teurer geworden. Wie wollen die Parteien gegensteuern? Was ist Ihnen wichtig? Sprechen Sie mit uns darüber bei "Mitreden vor der Wahl! Deutschland diskutiert" am Donnerstag um 20.15 Uhr.
Moderatorin Doreen Jonas begrüßt als Gäste:
Prof. Jutta Allmendinger
Soziologin, Wissenschaftzszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)
Prof. Joachim Ragnitz
Wirtschaftswissenschaftler und stellvertretender Leiter des Ifo Instituts Dresden
Hans-Joachim Vieweger
Korrespondent im ARD-Hauptstadtstudio
Gertje Edelmann
Rentnerin aus Aken, Sachsen-Anhalt
"Mitreden vor der Wahl!": Bis zur Bundestagswahl am 23. Februar werden immer donnerstags die drängendsten Probleme von Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Probleme, die sie in Umfragen als wahlentscheidend bezeichnen, wie die wirtschaftliche Lage, die Migrationspolitik, Kriminalität oder Klimaschutz.
Steigende Preise: der Deutschen größte Sorge
Beim alljährlichen Ängste-Ranking der R+V-Versicherung landete 2024 eine alte Bekannte auf Platz 1: Nichts bereitet den Deutschen so viel Sorge wie die gestiegenen Lebenshaltungskosten. Die Angst sitzt tief und das hat Gründe: Die Inflation war 2022 und 2023 historisch hoch, auch 2024 lag die Teuerungsrate noch über der Zwei-Prozent-Marke. Egal ob Lebensmittel, Versicherungen, Reisen oder Mietpreise: Alles kostet mehr. Die Energiepreise sind zuletzt zwar etwas gesunken, liegen aber trotzdem höher als vor der Corona-Pandemie. Viele Menschen merken, dass sie sich nicht mehr so viel leisten können.
Kluft zwischen gefühlter und tatsächlicher Inflation
Dabei klafft zwischen gemessener und subjektiv wahrgenommener Inflation häufig eine Lücke. Mehrere Studien haben in den vergangenen Jahren nachgewiesen, dass die empfundene Teuerung mitunter deutlich höher liegt als die tatsächliche. Ein Gefühl, das nicht nur das Kaufverhalten beeinflusst. Es hat auch politische Sprengkraft. Verteilungskämpfe und soziale Gefälle verstärken sich. Die Inflation erzeugt Ohnmacht und Frust, sie spielt den politischen Rändern in die Hände und kann eine Gesellschaft destabilisieren.
Bekämpfung der Inflation wird mit wahlentscheidend sein
Deshalb werden die steigenden Lebenshaltungskosten ein entscheidender Faktor bei der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar sein. Zumal Experten davon ausgehen, dass sich die Teuerung nicht so schnell abschwächen wird. Einer Umfrage von Insa zufolge wünschen sich 56 Prozent der Deutschen, dass die nächste Bundesregierung vor allem die Inflation bekämpft. Und Infratest Dimap fand für die ARD heraus, dass die wirtschaftliche Lage für die meisten das drängendste Problem ist.
Entlastung ja - aber wie?
Noch hat zwar nicht jede Partei ihr Wahlprogramm beschlossen, doch sicher ist: Das Thema spielt für alle eine Rolle. Die Vorschläge, wie man die Bürgerinnen und Bürger entlasten könnte, gehen indes weit auseinander: Sie reichen von Mehrwertsteuersenkungen in der Gastronomie über einen höheren Mindestlohn bis hin zu geringeren Beiträgen für die Sozialversicherung. Auch Steuererleichterungen für Unternehmen oder Mietendeckel werden diskutiert. Aber sind die Ideen realisierbar und welche Maßnahme sorgt tatsächlich dafür, dass wieder mehr Geld im Portemonnaie bleibt?
Was meinen Sie? Wir möchten Ihre Vorschläge und Bedenken hören und darüber mit Ihnen ins Gespräch kommen. Rufen Sie uns kostenfrei an unter (08000) 44 17 77.