Laut Flugbranche trägt die weltweite Luftfahrt 3 bis 3,5 Prozent zur Klimaerwärmung bei. Sie bezieht sich dabei aber nur auf die CO2-Emissionen. Stickoxide oder Kondensstreifen, die besonders stark die Wärme auf der Erde halten, sind nicht miteingerechnet. Experten sprechen deshalb von mindestens 5 Prozent Klimaschädlichkeit durch Flugverkehr.
Auf einem Flug von Hamburg nach Mallorca werden pro Passagier etwa 60 Liter Kerosin eingesetzt. Bei einem vollbesetzten A320 wären dies etwa 10.000 Liter Kerosin und 50 Tonnen CO2 pro Strecke. Dafür könnten 100 Pendler ein Jahr lang öffentliche Verkehrsmittel zur Arbeit nutzen.
Laut Bundesverband der Luftverkehrswirtschaft sinkt der Kerosinverbrauch bei jeder neuen Flugzeuggeneration um 25 Prozent. Grund dafür sind unter anderem effizientere Triebwerke und leichteres Material. In den vergangenen 30 Jahren soll damit der Verbrauch von 6,3 auf knapp 3,6 Liter pro 100 Kilometer und Passagier gesenkt worden sein. Die Lebensdauer von Flugzeugen liegt allerdings bei 25 bis 30 Jahren. Lange Bestell- und Lieferzeiten führen also dazu, dass zahlreiche "alte" und wenig effiziente Maschinen noch im Einsatz sind.
Aktuell werden nachhaltige Flugkraftstoffe getestet, die Bioanteile im Kerosin enthalten. CO2 wird freigesetzt, das zuvor über Pflanzen und Essensreste gebunden war. Eine neue Studie von Transport Environment (TE), einem Verbund von Umweltverbänden und europäischen Verkehrsclubs, besagt, dass zunehmend tierische Fette für die Herstellung von Biokraftstoffen eingesetzt werden, etwa von Schlachthöfen. Laut TE würden für einen Flug von Paris nach New York bis zu 8.800 tote Schweine benötigt. Die Studienmacher geben an, dass die Hälfte aller Tierfette inzwischen in die Spritproduktion fließt. Der Bedarf habe sich in den vergangen 15 Jahren etwa vervierzigfacht - nicht nur aufgrund der Flugbranche, sondern auch wegen des Schiffsverkehrs. Ursprünglich sollte minderwertiges Fett eingesetzt werden, inzwischen landet aber auch besseres Fett laut Studie in den Tanks. Dieses Fett fehlt dann in anderen Industriezweigen. Die große Sorge ist, dass mehr Tiere dafür gezüchtet und geschlachtet werden.
Ein emissionsfreies Fliegen wäre nur mit grünem Wasserstoff möglich - also solchem, der mit erneuerbaren Energien hergestellt wurde. Laut Studien dauert es aber noch mindestens 15 Jahre, bis die ersten großen Passagiermaschinen mit grünem Wasserstoff betankt werden können. Bis 2050 sollen Flugzeuge allerdings klimaneutral sein. Demzufolge soll nur das CO2 wieder freigesetzt werden, das vorher gebunden war. Das funktioniert über besagte Biokraftstoffe, die man zuvor aus Abfällen hergestellt hat. Der Bioanteil in diesen Kraftstoffen ist allerdings bislang sehr gering und liegt im einstelligen Prozentbereich. Fraglich ist außerdem, ob es sich wirklich nur um reine Abfälle handelt oder dadurch auch Lebensmittel verloren gehen.
Bei kleineren Flugzeugen soll der Einsatz von E-Motoren weiterhin getestet werden. Bei großen Passagiermaschinen sollen Brennstoffzellen zum Einsatz kommen. Laut Airbus werden konventionell angetriebene Flugzeuge aber bis mindestens zum Jahr 2050 dominieren. Doch selbst wenn der Spritverbrauch sinkt, werden die Passagierzahlen steigen. Laut Prognosen wird sich die Zahl der Passagieren bis 2040 weltweit ungefähr verdoppeln.
Fliegen wird für Verbraucher insgesamt noch teurer werden, weil neue Techniken hohe Investitionen bedeuten und die CO2-Preise ansteigen werden.