Tag der Pressefreiheit 2024: Deutschland zurück in den Top 10
Deutschland ist in der weltweiten Rangliste der Pressefreiheit erstmals seit 2003 wieder in die Top 10 zurückgekehrt.
Die Bundesrepublik steht im aktuellen Ranking von Reporter ohne Grenzen (RSF) auf Platz zehn, nach Platz 21 im Vorjahr. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe: Einerseits verschlechterte sich die Situation der Pressefreiheit in anderen Ländern drastisch. Andererseits gab es hierzulande im vergangenen Jahr weniger physische Übergriffe auf Berichterstatterinnen und Berichterstatter am Rande von Demonstrationen. Die Organisation dokumentierte 41 Angriffe auf Medienschaffende und Redaktionen. 2022 registrierte RSF noch 103 entsprechende Attacken, zumeist auf Reporterinnen und Reporter, die über Kundgebungen von Verschwörungstheoretikern berichteten.
Besorgniserregende Entwicklung im "Superwahljahr 2024"
In der Rangliste der Pressefreiheit 2024 spiegelt sich eine zunehmende Zahl von Übergriffen im Umfeld von Wahlen wider. In diesem Zusammenhang hat sich die Situation der Pressefreiheit im weltweiten Vergleich verschlechtert. Unabhängige journalistische Arbeit ist in 36 Ländern praktisch unmöglich. Besonders vor und nach Wahlen, so Reporter ohne Grenzen, werden Medienschaffende beschimpft, bedroht oder festgenommen. Diese Entwicklung sei im Superwahljahr 2024 besorgniserregend. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist zu Wahlen aufgerufen.
USA fallen um zehn Plätze
Die Restriktionen gegenüber Berichterstatterinnen und Berichterstattern sind vielfältig: von willkürlicher Zensur über Morddrohungen bis zu Verhaftungen und Verurteilungen regierungskritischer Journalistinnen und Journalisten. In den USA wird Medienschaffenden immer häufiger der Zugang zu Informationen erschwert, Strafverfolgungsbehörden greifen in die Pressefreiheit ein. Die Vereinigten Staaten fallen im Wahljahr 2024 auf der Rangliste der Pressefreiheit um zehn Plätze. Die skandinavischen Länder führen die Liste an, Afghanistan stürzt deutlich ab.
Vergleich zwischen 180 Staaten und Territorien
Reporter ohne Grenzen veröffentlicht das entsprechende Ranking einmal jährlich am 3. Mai, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit. Die Organisation vergleicht darin die Situation für Journalistinnen und Journalisten in 180 Staaten und Territorien. Verglichen werden: die Sicherheit Medienschaffender in ihrer Berufsausübung, politische Restriktionen auf ihre Arbeit, auch die rechtliche und wirtschaftliche Situation ihres Umfeldes. Wie unabhängig können Journalistinnen und Journalisten ohne Sanktionen berichten und wie frei sind Informationen zugänglich?