Zwei Passanten schützen sich an den Landungsbrücken mit Regenschirmen vor dem Dauerregen. © picture alliance/dpa | Marcus Brandt Foto: Marcus Brandt

Rekord: November zu nass, zu warm und zu wenig Sonnenschein

Stand: 21.11.2023 00:01 Uhr

Der November ist bisher ein Rekordmonat: Zu nass, zu warm und zu wenig Sonnenschein. Und der Monat geht ungemütlich-nass weiter. Mitte der Woche könnte es im Harz Schnee geben.

Mit Regenmengen bis zu 50 Litern startet die Woche in Teilen Norddeutschlands. Besonders in Niedersachsen wird es nass. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt Dauerregen vom Harz bis ins Emsland voraus. Laut Meteorologe Christian Paul vom DWD wird der November in Norddeutschland der nasseste, wärmste, aber sonnenscheinärmste in den vergangenen 30 Jahren sein. "Insgesamt 100 bis deutlich über 200 Prozent der in den vergangenen rund 30 Jahren üblichen November-Niederschläge stehen am Ende in der Bilanz. Bei der Sonnenscheindauer erreichen wir nicht einmal die Hälfte des Monatssolls", resümiert Meteorologe Paulmann.

Tiefdruckgebiete bringen viel Regen

Schuld am vielen Nass sind die zahlreichen Tiefdruckgebiete, die vom Atlantik über Norddeutschland hinwegziehen. Sie kommen derzeit so häufig vor, weil der Sommer im südlichen Europa sehr lange heiß und trocken war und der Norden Europas nun in die winterlichen Temperaturen rückt.

Das Gute daran sei, dass wir mit tief durchfeuchteten Böden in das Frühjahr starten, sagt DWD-Experte Paulmann. Bis in zwei Metern Tiefe seien die Böden in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Holstein ausreichend durchfeuchtet. Im restlichen Schleswig-Holstein und im Westen und Norden Niedersachsens seien sie sogar "überversorgt". Von einer Bodendürre könne also keine Rede sein. Zumal es weiterhin regnen soll - wenn auch nicht dauerhaft.

Glätte am Mittwochmorgen möglich

Nach dem nassen Wochenauftakt am Montag schwächt sich der Regen heute ab. Es wird aber kälter. Heute Abend könnte es laut DWD die ersten Schneeflocken im Oberharz geben. Die Schneefallgrenze falle im Laufe des Tages auf unter 300 Meter am Abend. Zeitweise könne sich eine dünne Schneeschicht von bis zu einem Zentimeter bilden. Am Mittwochmorgen müssten Auto- und Radfahrer mit Nebel und Frost rechnen. Es bestehe Glättegefahr in Teilen von Norddeutschland, so der DWD.

Sturmtief zieht am Donnerstag heran

Der Wintereinbruch bleibt aber nur ein Gastspiel - auch, weil Donnerstag und Freitag ein Sturmtief über Norddeutschland zieht. An der schleswig-holsteinischen Küste und im Harz sind dann Windstärken der Orkanstufe möglich, auch im Binnenland muss noch mit Orkanböen gerechnet werden. Die Temperaturen steigen dann wieder auf 19 bis 13 Grad.

Zum Wochenende kommt laut DWD kalte Polarluft aus Skandinavien zu uns. Mit 4 bis 7 Grad wird es deutlich kühler. Ab Sonntag sei damit zu rechnen, dass es vor allem im Oberharz immer mal wieder schneien werde.

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