Franziska Hoppen: "Es bleibt spannend"
Boris Johnson ist weg, der Brexit längst durch - und die Queen gestorben. Jetzt wird's ruhig um das Vereinigte Königreich, oder? Ich sage: Jetzt geht's erst richtig los! In den vergangenen Jahren hat sich in Großbritannien der Ton verschoben: Populismus gehört zur Tagesordnung, und die Rechtsstaatlichkeit ist in Teilen ausgehebelt. Was passiert, wenn dieser Ausnahmezustand zum Status quo wird? In einem Land, das uns doch mal so nah war. Was macht das mit den Menschen? Und wie wird die demnächst neu gewählte Regierung mit den Krisen umgehen: der Flüchtlingskrise, die sich im Ärmelkanal und an der Küste abspielt, dem Kollaps des nationalen Gesundheitssystems, der Wohnungslosigkeit, der Armut und der wachsenden Ungleichheit?
Berichtsgebiet voller spannender Themen
Gleichzeitig ist die Monarchie geschwächt. Vor allem junge Britinnen und Briten sowie einige Commonwealth-Länder haben immer weniger mit König Charles am Hut. Soll heißen: Es bleibt spannend. Auch in Irland, wo mit den Erfolgen der Partei Sinn Féin eine Wiedervereinigung mit dem Norden nicht mehr ganz so unrealistisch scheint. Ich freue mich wahnsinnig darauf, in diesem Berichtsgebiet mit seinen vielseitigen Landesteilen reisen und über dieses Spannungsfeld berichten zu dürfen.
Von Berlin nach London
Ich habe sieben Jahre lang in England gelebt, an der University of Kent Politikwissenschaften studiert und dort auch promoviert. Meine journalistische Ausbildung habe ich an der Evangelischen Journalistenschule absolviert. Nach meiner Zeit als Junior-Korrespondentin im ARD-Studio Washington in den USA war ich für den rbb als Landespolitik-Reporterin für Fernsehen, Hörfunk und Online im Roten Rathaus und Berliner Abgeordnetenhaus unterwegs.