Wie reagiert Russland auf den ersten Einmarsch fremder Truppen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs? Bislang zögert Wladimir Putin. Das bedeute nicht, dass vielleicht doch noch eine harte Reaktion kommt, sagt Margarete Klein von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Für die Ukraine sei der Angriff in der Region Kursk militärisch zwar riskant, weil man jetzt an drei Fronten kämpfe, so Klein im Interview mit Anna Engelke. Für mögliche Friedensgespräche im Herbst sei der Schritt aber nachvollziehbar, weil man Gefangene und besetztes Gebiet als Verhandlungsmasse besitze. Außerdem gehe es der Regierung in Kiew auch darum zu zeigen, dass die Ukraine ein Momentum nutzen und in die Offensive gehen kann. Gleichzeitig habe man gezeigt, dass ein überschreiten roter Linien nicht automatisch zu einer Eskalation führe, was ein wichtiges Argument für neue Waffenlieferungen sein könnte. Im Interview geht es auch darum, wie Russland langfristig seine Soldaten rekrutiert.