Lauterbach: "Die Kommunen müssen mehr gegen die Hitze tun!"
Anlässlich des heutigen Hitzeaktionstages hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen besseren Hitzeschutz seitens der Kommunen in Deutschland gefordert.
Das Thema sei lange vernachlässigt worden, sagte Lauterbach auf NDR Info: "Wir haben jedes Jahr ein paar Tausend Hitzetote in Deutschland, das haben wir in den vergangenen Jahren nicht ausreichend gewürdigt." Vor allem ältere Menschen seien gefährdet. Demenzen würden sich verschlechtern, aber auch Lungenfunktionsstörungen, Schlaganfälle und Herzinfarkte seien die Folge.
Lauterbach verweist auf positive Beispiele
Im vergangenen Jahr seien 3.200 Menschen an den Folgen von Hitze in Deutschland gestorben. 2022 seien es 4.500 gewesen. Der Hitzeschutzplan der Bundesregierung sei ein erfolgreicher Anfang, sagte Lauterbach: "Da haben wir den Schwerpunkt auf Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und Hausarztpraxen gelegt. Die haben sehr gut mitgearbeitet". Jetzt sei es aber notwendig, in den Kommunen mehr zu tun. Hitzeaktionspläne müssten dort langfristig verpflichtend werden. Das Nachbarland Frankreich beispielsweise sei dort wesentlich weiter und habe einen Vorsprung von 20 Jahren, sagte er.
Der Gesundheitsminister verwies aber auch auf positive Beispiele: In Hamburg oder Hannover werde beispielsweise versucht, die Versiegelung der Städte zu durchbrechen: "Die Menschen sterben in der Regel in Städten". Europa erwärme sich doppelt so schnell wie der Rest der Welt. Vor allem im Westeuropa lebten viele alte Menschen, die besonders verletzlich seien, so Lauterbach.