Eine Frau hält ein Smartphone in den Händen auf dem das Instagram-Profil eines Immobilien-Influcencers zu sehen ist. © Colourbox / Screenshot Instagram Foto: Colourbox

"Immo Tommy" meldet sich nach Vorwürfen zu Wort

Stand: 13.08.2024 22:32 Uhr

Nach der Berichterstattung vom NDR und dem "Spiegel" hat sich "Immo Tommy" zu Wort gemeldet. In einem Video-Statement räumte der nach eigenen Angaben größte Immobilien-Influencer Europas Fehler ein.

von Nicolas Lieven

Den Recherchen zufolge fühlen sich zahlreiche Immobilienkäufer getäuscht und betrogen. Es seien Fehler gemacht worden, es seien Probleme entstanden, erklärt Tomislav Primorac in seinem rund achtminütigen Statement. Das Video ist unter anderem auf TikTok, YouTube und Instagram zu sehen. Von einigen Firmen aus seinem Netzwerk habe sich "Immo Tommy" bereits vor Monaten getrennt, weil diese sich nicht an die Qualitätsstandards gehalten hätten, heißt es darin.

Zum Immobilienkauf gehöre aber auch ein Stück weit Eigenverantwortung, so Primorac. Er könne nicht für alles verantwortlich gemacht werden. Er habe aber auch "tonnenweise" zufriedene Kunden. So seien in den letzten vier Jahren mehr als 500 Immobilien verkauft worden. Er werde sich jetzt aber "gesundschrumpfen", damit das in Zukunft nicht mehr passiere.

"Immo Tommy" kritisiert Folgen der Berichterstattung

Scharfe Kritik übt Primorac an den angeblichen Folgen der Berichterstattung. So gebe es Morddrohungen - auch gegen seine Familie. Keine Stellung bezieht er allerdings zu weiten Teilen der Rechercheergebnisse von NDR und "Spiegel". Demnach - und laut den vorliegenden Dokumenten - wurden Immobilien zu teils völlig überhöhten Preisen verkauft. Zudem erklärten Betroffene, dass Sanierungsversprechen nicht eingehalten worden seien. Die Kredit-Konstrukte der Bausparkasse Schwäbisch Hall und mehrerer Banken bezeichneten Verbraucherschützer und Juristen als "Katastrophe".

 

Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur "Finanztip" © Finanztip
AUDIO: Tenhagen zu "Immo Tommy": "Finger weg von unklaren Geschäftsmodellen" (6 Min)

Weitere Betroffene melden sich

NDR und "Spiegel" hatten "Immo Tommy" vor Veröffentlichung der Berichte eine umfangreiche Frageliste zugeschickt. Trotz einer gewünschten Fristverlängerung liegen bis dato bis auf das jetzige Statement keine Antworten vor. Nach der Berichterstattung haben sich inzwischen weitere Betroffene gemeldet, die nach eigener Darstellung ebenfalls über "Immo Tommy" Immobilien gekauft haben - und die Recherchen weitgehend bestätigten.

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