Holger Senzel: "Dieser Job ist ein Traum"
Ich wollte Journalist werden, um "dem Kapitalismus die Maske von der hässlichen Fratze zu reißen" und schmiss ein Jahr vor dem Abitur die Schule, um als Volontär bei einer nordhessischen Lokalzeitung über Schützenfeste und Kaninchenzüchter zu schreiben. Meine Lehrer und Eltern prophezeiten, ich werde mein Berufsleben in der Provinz beenden. "Werde ich nicht", widersprach ich, eine gewisse Renitenz ist mir bis heute zu eigen.
Aus der Provinz in die weite Welt
Mit 21 Jahren verließ ich die "Waldeckische Landeszeitung", und entdeckte meine Liebe zum Radio, die mich bis heute nicht loslässt. Ich war als Krisenreporter am Golf, auf dem Balkan und In Afrika. Für den NDR als Korrespondent in London, wo ich mich vergeblich bemühte, britische Gelassenheit zu lernen. In Hamburg am liebsten mit meinem alten Segelschiff auf der Elbe unterwegs.
Nun also Singapur. Wenn ich nicht gerade aus Thailand, Myanmar oder den Philippinen berichte, baue ich am liebsten mit Sohn Johnny Lego-Türme bis zur Decke, die wir dann einstürzen lassen.