Warnung vor Sturmflut an Nordsee und Elbe

Stand: 07.01.2025 07:09 Uhr

Seit Montagabend fegt ein Sturm über Norddeutschland. Der Deutsche Wetterdienst warnt bis in den Vormittag hinein vor Sturmböen. An der Elbe in Hamburg, an der Nordseeküste und im Wesergebiet wird eine Sturmflut erwartet.

Das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie warnt vor einer Sturmflut im Hamburger Elbgebiet. Der Hochwasserscheitel wird heute gegen 9.20 Uhr mit bis zu 3,9 Metern über Normalnull am Pegel St. Pauli erwartet. Das entspricht bis zu 1,75 Meter über dem mittleren Hochwasser. Das gesamte Gebiet, insbesondere der Hafen, die HafenCity und die Ufernähe seien zu meiden, tieferliegende Gebäude zu schützen und Autos wegzufahren.

Für die deutsche Nordseeküste besteht ebenfalls die Gefahr einer Sturmflut. Das Morgen-Hochwasser beziehungsweise das Vormittag-Hochwasser werden an der ostfriesischen Küste und im Wesergebiet 1 bis 1,5 Meter höher und an der nordfriesischen Küste 1,5 bis 2 Meter höher als das mittlere Hochwasser eintreten.

DWD warnt bis 11 Uhr vor Sturm an der Küste

Für das nördliche Schleswig-Holstein rechnet der Deutsche Wetterdienst auch am Vormittag noch mit schweren Sturmböen bis zu 90 km/h. Betroffen ist vor allem Schleswig-Holstein, aber auch an den Küsten und im Süden von Niedersachsen bleibt es am Vormittag sehr stürmisch.

Baum stürzt in Wesermarsch auf Auto - Fahrer in Lebensgefahr

Feuerwehren und Polizei in Schleswig-Holstein hatten in der Nacht knapp 350 wetterbedingte Einsätze. Besonders viel zu tun hatten die Einsatzkräfte in der Mitte und im Süden des Landes zwischen 18 und 22 Uhr. Meist ging es dabei um umgestürzte Bäume und herabgefallene Äste. In Todenbüttel hob der Sturm einen Dachstuhl an. Nachdem die Feuerwehr Risse am Haus festgestellt hatte, musste das Einfamilienhaus geräumt werden.

Auch die Feuerwehren in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg waren besonders gefordert. Dort mussten die Einsatzkräfte etwa 50 Mal ausrücken, um umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste zu beseitigen. Betroffen waren mehrere Bundes- und Landesstraßen.

Schon am Montagnachmittag war ein 60-Jähriger bei Elsfleth in der Wesermarsch durch einen umstürzenden Baum lebensgefährlich verletzt worden, als ein Baum auf die Motorhaube stürzte. Als der Mann ausstieg, traf ihn ein weiterer umstürzenden Baum am Kopf.

Nach Sturmschaden: Bahnverkehr normalisiert sich

Am Montagabend war der Zugverkehr in Niedersachsen sturmbedingt stellenweise zum Erliegen gekommen. Störungen hatte es auch auf anderen regionalen Strecken im Norden gegeben. Zudem waren die ICE-Strecken von Hamburg nach Hannover und Berlin waren betroffen. Nach zahlreichen Sturmschäden sind die Aufräumarbeiten mittlerweile weitgehend abgeschlossen. Der Zugverkehr laufe wieder größtenteils normal, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn in der Früh. Die ICE-Strecke Hamburg-Berlin wurde laut Bahn gegen 23.30 Uhr wieder eingleisig für den Zugverkehr freigegeben. Das zweite Gleis ist am Morgen noch nicht wieder befahrbar. Vereinzelt könne es deshalb noch zu Verzögerungen kommen, hieß es.

Niedersachsen und MV: Fähren fielen aus

Der Fährbetrieb zwischen der Insel Wangerooge und dem Festland läuft wieder normal. Er war am Abend wegen der Sturmflutwarnung eingeschränkt worden, wie die DB als Betreiberin mitteilte. Für die Fähren nach Spiekeroog und zurück aufs Festland gelten heute Morgen noch Fahrplanänderungen. Bereits gekaufte Karten konnten umgebucht werden. 

In Mecklenburg-Vorpommern hatte das Fährunternehmen Scandlines wegen stürmischer Winde und starker Strömung am Montagabend den Schiffsverkehr zwischen Rostock und dem dänischen Gedser vorübergehend eingestellt. Auch in der Nacht entfielen noch Fahrten ab Rostock und Gedser.

Es wird wieder kälter im Norden

Nach dem Sturm soll das Wetter in den kommenden Tagen kälter werden und es könnte laut Vorhersage auch im Norden erneut schneien. Am Sonntag hatte ein Tief in Norddeutschland zunächst Schnee gebracht, der im Laufe des Tages und in der Nacht zu Montag mehr und mehr in Regen überging. Da die Böden teilweise noch gefroren waren, gab es vielerorts Blitzeis.

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