Branchenverband: Nachfrage nach Wärmepumpen bricht ein
Die aktuellen Diskussionen um finanzielle Belastungen, Verbote und angebliche Einbaupflichten haben die Verbraucherinnen und Verbraucher offenbar verunsichert. Laut Branchenverband ist die Nachfrage nach Wärmepumpen regelrecht eingebrochen.
Derzeit werden nach Angaben des Bundesverbandes Wärmepumpe (bwp) noch alte Aufträge abgearbeitet, aber das Neugeschäft fehle vielerorts, so die Rückmeldung der Hersteller und Handwerksbetriebe. Dies belegt auch die Zahl der Förderanträge, die monatlich beim Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gestellt werden. Sie sind im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 70 Prozent zurückgegangen. Dagegen ist die Anzahl verkaufter neuer Ölheizungen seit Jahresbeginn massiv gestiegen - ähnlich bei Gasheizungen. Teilweise hat sich der Absatz verdoppelt.
Viele spekulieren auf höhere Förderungen und fallende Preise
Bei den Wärmepumpen spekulieren viele Verbraucher und Verbraucherinnen auf höhere Förderungen und fallende Preise der Anlagen. Laut Bundesverband Wärmepumpe stornieren viele ihre Aufträge. Wenn das so weitergehe, dann werde das Ziel von 500.000 Wärmepumpen im kommenden Jahr verfehlt, so der Branchenverband.
Was für fallende Preise spricht - und was dagegen
Ob die Preise für Wärmepumpen tatsächlich sinken, ist unklar. Dafür spricht, dass es künftig ein höheres Angebot geben wird: Die Branche hat sehr viel Geld - nämlich fünf Milliarden Euro - investiert, derzeit werden viele neue Fabriken, vor allem in Osteuropa gebaut und es wird mehr Konkurrenz aus Asien wie etwa aus China, Japan und Südkorea geben.
Gegen fallende Preise spricht die Tatsache, dass die Wärmepumpe lediglich ein Teil eines komplexen Systems ist. Bis zu 50 Prozent der Kosten entfallen auf den Arbeitslohn der Handwerker, die die Anlage einbauen. Diese Kosten werden künftig nicht sinken. Und: Sollte das Heizungsgesetz kommen, wird auch die Nachfrage nach Wärmepumpen und somit auch deren Preis wieder steigen.