Hohe Haftstrafen im Prozess um Betrug bei Corona-Hilfen
Zu hohen Gefängnisstrafen hat das Hamburger Landgericht am Donnerstag vier Männer und eine Frau verurteilt. Sie hatten während der Corona-Pandemie unberechtigt mehr als drei Millionen Euro Soforthilfe kassiert.
"Ein fast perfektes Verbrechen", so der Vorsitzende Richter. Die Angeklagten hatten zu Beginn der Pandemie schnell marode Firmen übernommen und für diese 80 Mal unberechtigt Corona-Soforthilfe beantragt. Um die eigenen Machenschaften zu vertuschen, setzten sie junge, unerfahrene Männer zum Schein als Geschäftsführer ein.
Anführer erhält zehn Jahre Haft
Mehr als zwölf Millionen Euro beantragten sie laut Anklage. Nachdem sie schon drei Millionen Euro auf dem Konto hatten, wurden Ermittlerinnen und Ermittler aber doch auf sie aufmerksam. Sie hörten ihre Telefone ab und sammelten Beweise. Der Kopf der Bande, 35 Jahre alt und in den Telefonaten "Chef" genannt, kommt nun für zehn Jahre ins Gefängnis. Der Buchhalter, der die Anträge damals ausfüllte, für acht Jahre. Haftstrafen gibt es auch für zwei Mittäter.
Angeklagte bereuen, Pandemie ausgenutzt zu haben
Sie alle gaben sich beim Urteil ungerührt. Die Ehefrau des Bandenchefs kommt mit einer Bewährungsstrafe davon. In ihrem letzten Wort vor dem Urteil hatten die Angeklagten gesagt, sie würden sich heute schämen, die Pandemie zur eigenen Bereicherung ausgenutzt zu haben.