Zugunfall eine Mutprobe? Schulbehörde setzt auf Medienkompetenz
Nach einem tödlichen Zusammenstoß mit einem Zug in Hamburg-Allermöhe besteht der Verdacht, dass es sich um eine Mutprobe handelte, mit der die 18-jährigen Opfer bei Tiktok auf sich aufmerksam machen wollten. Wie lassen sich solche Aktionen verhindern? Die Hamburger Schulbehörde will die Medienkompetenz bei Jugendlichen und Eltern stärken.
In der Behörde kümmere sich ein eigenes Referat um das Thema Medien, sagte Sprecher Peter Albrecht im Gespräch mit NDR 90,3. "Wir sind sehr aktiv, was das Thema Medienkompetenz betrifft." Man biete eine ganze Reihe von Programmen an, die Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräfte über den Unterricht hinaus fit machen sollen für den kritischen Umgang mit Social Media.
"Medienpass" für Eltern und Lehrkräfte
Zum Beispiel werde ein "Medienpass" für Eltern und Lehrkräfte angeboten - mit Informationen zu Themen wie Cybermobbing oder zum Datenschutz. Sogenannte ElternMedienLotsen stehen daneben für medienpädagogische Elternabende bereit. Erreicht werden sollen über Mütter und Väter dann schon Kinder der Klassen 1 bis 6.
Schüler als Medien-Scouts
Ab Klasse 7 können sich Schülerinnen und Schüler selbst zu Medien-Scouts fortbilden lassen - und dann Jüngere oder Gleichaltrige zum kritischen Umgang mit TikTok oder Instagram anleiten.
Tödliches Zugunglück wegen Videodrehs?
Am Dienstag hatte ein Regionalzug zwei 18-jährigen Zwillingsschwestern in Allermöhe erfasst. Ein Mädchen starb, das andere wurde schwer verletzt. Es besteht der Verdacht, dass die beiden auf den Bahngleisen ein Social-Media-Video aufnehmen wollten. Ein Polizeisprecher sagte, dass die beiden auf Tiktok aktiv waren.