Zahl der Hassverbrechen in Hamburg nimmt deutlich zu
In Hamburg hat die Zahl der sogenannten Hassverbrechen in den Sommermonaten dieses Jahres deutlich zugenommen. Dabei werden Menschen wegen ihrer Herkunft, Religion oder Lebensweise angefeindet oder sogar angegriffen.
Knapp 180 Hassverbrechen zählte die Hamburger Polizei im Zeitraum von Juli bis September. Im ganzen ersten Halbjahr waren es nur knapp 150. Das hat die Antwort des Senats auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Deniz Celik ergeben.
26 Anzeigen wegen Körperverletzung
Bei einem Großteil der Fälle geht es um Beleidigung, Hassrede oder das Zeigen des Hitlergrußes. In einem Fall verschickte der Täter anti-jüdische Hetze im Internet zusammen mit der Bauanleitung für eine scharfe Bombe. 26 Mal wurde Anzeige wegen Körperverletzung gestellt. Eines der Opfer war ein vierjähriges Mädchen mit asiatischem Aussehen.
Politisch motivierte Kriminalität steigt bundesweit
Der Großteil der Taten, nämlich 130, wird als politisch rechts motiviert oder fremdenfeindlich eingestuft. Für Celik ist das eine Folge der zugespitzten Zuwanderungsdebatte der vergangenen Monate. Eine endgültige Einschätzung der Innenbehörde gibt es noch nicht. Aber auch sie verweist auf Reizthemen wie den Nahost-Konflikt, den Krieg in der Ukraine und die Wahlkämpfe dieses Jahres als mögliche Ursachen. Denn die politisch motivierte Kriminalität steigt derzeit bundesweit.