Wenn mit dem Job die Wohnung weg ist: Hamburg startet Modellprojekt
Nach Hamburg zieht es viele Menschen aus der EU, die hier arbeiten wollen. Aber immer wieder landen Arbeitnehmende auf der Straße, weil sie ausgebeutet werden. Ein Modellprojekt soll sie vor Wohnungslosigkeit schützen und bei der Arbeitsplatzsuche helfen.
Es trifft oft geringqualifizierte Osteuropäer, zum Beispiel aus Bulgarien, Polen oder Rumänien: Sie arbeiten als Reinigungskraft, auf dem Bau oder als Kurierfahrer in schlecht bezahlten Jobs oder sogar schwarz. Nicht selten vermietet der Arbeitgeber ihnen gleich ein Zimmer mit. Verlieren sie aber ihren Job, sind sie auch wohnungslos.
Zwei Pensionen in Eimsbüttel mit 22 Plätzen
Das berichten auch die Mitarbeitenden der Beratungsstelle Arbeit und Leben. Bis zu 500 Menschen suchen dort im Jahr Hilfe. Für Fälle wie diese hat die Sozialbehörde jetzt zwei Pensionen in Eimsbüttel mit insgesamt 22 Plätzen gemietet: am Martin-Luther-King-Platz und in der Hoheluftchaussee. Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) spricht von einem "wichtigen Modellprojekt". Es biete eine schnelle Hilfe bei der Arbeitsplatzsuche. Gleichzeitig werde ein vorübergehendes Wohnangebot gemacht.
Interessierte müssen Voraussetzungen erfüllen
Das Angebot gilt ab Anfang April, allerdings nur für EU-Arbeitskräfte, die sich auf Deutsch verständigen können, einen Schulabschluss haben, berufserfahren und motiviert sind. Sie haben nur sechs Monate Zeit, wieder Fuß zu fassen. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre beschränkt. Träger ist die Beratungsstelle Arbeit und Leben.