Vertreibt die Hamburger Polizei Obdachlose aus der Innenstadt?
Werden bettelnde Menschen und Obdachlose von der Polizei aus der Innenstadt vertrieben? Diesen Vorwurf hat das Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" erhoben.
Tagsüber sehe man in der Innenstadt nur wenige in Schlafsäcken oder Decken eingemummelte Menschen. Caritas-Straßensozialarbeiter Julien Peters sucht sie regelmäßig auf. Das werde immer schwieriger, sagt er, weil sie oft nicht mehr an ihren Plätzen sind. Und die Menschen die man erreicht, würden den Sozialarbeiterinnen und -arbeitern direkt mitteilen, dass die Polizei sie auffordert, zu gehen. "Betteln sei nicht mehr in der Form möglich, es wird sich auf neue Gesetze berufen", so Peters.
Innenbehörde: Keine neuen Gesetze zum Durchgreifen
Die Innenbehörde erklärt, der Hauptbahnhof und sein Umfeld stünden im besonderen Fokus der Behörden. Die Polizei habe ihre Einsatzkräfte noch einmal sensibilisiert. Neue Gesetze zum Durchgreifen gebe es aber nicht, so die Behörde.
Aussage gegen Aussage
Sozialarbeiter Peters hält aber trotzdem an seiner Beobachtung fest: "Wir sagen ja immer Straßensozialarbeit ist aufsuchende Arbeit. Wenn die Menschen wie jetzt so scheinbar verwiesen werden, ist es manchmal eher eine suchende Arbeit." Es steht also Aussage gegen Aussage - die von Sozialarbeitern und von "Hinz&Kunzt" gegen die Angaben aus der Hamburger Innenbehörde.