Unfalltote aus der Hafencity sollen schwarz gearbeitet haben
Ende Oktober des vergangenen Jahres sind fünf Männer auf der Baustelle für das große Einkaufszentrum in der Hamburger Hafencity bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen. Nun berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", dass sie als Schwarzarbeiter beschäftigt waren.
Damals war ein Gerüst in einem Aufzugschacht zusammengestürzt und hatte die fünf Bauarbeiter verschüttet. Vier Männer starben sofort, der fünfte wurde zunächst mit lebensgefährlichen Verletzungen gerettet und kam in ein Krankenhaus, wo er später starb. Die Männer waren Albaner, einer war aber als Italiener auf seiner Zugangskarte zur Baustelle ausgewiesen. Ein anderer hatte einen falschen Namen bekommen. Familienmitglieder von ihnen geben nun an, dass beide als Schwarzarbeiter ohne Kranken- und Sozialversicherung zu Niedriglöhnen gearbeitet hätten.
Investor URW verweist auf ausführende Unternehmen
Und "Der Spiegel" berichtet weiter, dass auch die anderen drei Verunglückten illegal beschäftigt waren. Ein Sprecher des Investors Unibail-Rodamco-Westfield (URW) habe jede Verantwortung des Konzerns zurückgewiesen. Es handele sich seinen Angaben nach um Angestellte von Auftragnehmern, die sich in den Verträgen mit URW verpflichtet hätten, alle gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Laut "Spiegel" hat das Bauunternehmen, das die Arbeiter auf die Baustelle geschickt habe, eine Anfrage des Magazins nicht beantwortet. Die Firma sei auch weder an der im Handelsregister eingetragenen Adresse auffindbar gewesen noch an der Adresse, die auf ihrer Homepage genannt werde.