Umstrittener Brief: Schulbehörde zieht erste Konsequenzen
Vor dem Jahrestag des Angriffs der Hamas auf Israel war ein umstrittener Brief mit Empfehlungen an Hamburger Schulen gegangen. Jetzt gibt es ein neues Schreiben. Die Schulbehörde teilt den Lehrerinnen und Lehrern darin mit, dass sie die Hinweise zum Umgang mit dem Jahrestag nicht teilt und korrigieren möchte.
In dem ersten Brief hatte das Landesinstitut für Lehrerbildung den Lehrkräften empfohlen, keine Schweigeminuten abzuhalten, nicht zu Trauer und Empathie aufzufordern und keine Reportagen gemeinsam zu schauen. Jetzt werden die Lehrerinnen und Lehrer ausdrücklich gebeten, im Unterricht an geeigneter Stelle das Gespräch über die Ereignisse zu suchen und die Schülerinnen und Schüler bei der sachlichen Einordnung zu unterstützen.
Fakten vermitteln und aller Menschen gedenken
Vor allem sollen Fakten vermittelt werden, heißt es in dem neuen Schreiben. Und weiter: Es sei keinesfalls die Absicht der Behörde, das Gedenken an die Opfer des Überfalls auf Israel zu unterbinden. Ebenso solle aller Menschen gedacht werden, die bei den Kämpfen im Nahen Osten ums Leben gekommen sind oder ihre Heimat verloren haben.
Interne Abstimmung soll verbessert werden
Die Schulbehörde will den umstrittenen Brief aber nicht nur inhaltlich aufarbeiten, sondern auch die interne Abstimmung verbessern. Künftig sollen solche Veröffentlichungen von den Vorgesetzten freigegeben werden. Ob der umstrittene Brief für die Verfasser Konsequenzen hat, steht offenbar noch nicht fest.