Tödliche Messerstiche in Shisha-Bar: 48-Jähriger vor Gericht
Sechs Monate nach einem tödlichen Streit in einer Hamburger Shisha-Bar hat am Montag der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen.
Vor dem Hamburger Landgericht muss sich ein 48-Jähriger verantworten, dem die Staatsanwaltschaft Totschlag vorwirft. Bei dem Streit am frühen Morgen des 26. März soll sich der Angeklagte ein Messer gegriffen und seinem Kontrahenten vier Stiche in den Oberkörper versetzt haben. Der 35-Jährige starb trotz Reanimationsbemühungen wenig später im Krankenhaus.
Streit nach privater Feier
Zu der Auseinandersetzung war es nach einer privaten Feier gekommen. Das spätere Opfer war mit der Familie in der Shisha-Bar im Stadtteil Hammerbrook. Darunter sein Sohn, der an dem Abend seinen 18. Geburtstag feierte. Die Großfamilie saß an einem Tisch, die des Angeklagten an einem anderen. Es kam zwischen den Familien zum Streit. Er dachte, jemand wolle seine Töchter anmachen, sagte der Angeklagte.
Angeklagter bestreitet Tat
Mitglieder der Familien beschimpften sich, dann schlug jemand zu, und irgendwann hatte der 48-Jährige ein Messer in der Hand. Angeblich hatte er das auf dem Tresen der Bar gefunden. "Ich wollte damit nur warnen, dass niemand mich angreift", behauptete er. "Ich wollte meine Töchter holen und nach Hause fahren." Er beteuerte, er habe niemanden verletzt.
48-Jähriger stellte sich
Doch Zeuginnen und Zeugen hatten ausgesagt, dass der Angeklagte den 35-Jährigen getötet hat. Der 48-Jährige floh zunächst mit seiner Familie aus der Bar. Zwei Tage nach der Tat stellte er sich in Begleitung seines Anwalts bei der Polizei. Seitdem ist er in Haft.
Das Gericht hat 15 weitere Verhandlungstermine bis zum 13. Dezember angesetzt. Der 18-jährige Sohn des Getöteten ist Nebenkläger in dem Verfahren.