Tod nach Zahn-OP: Verteidigung fordert Freispruch für Ärztin
Im Prozess um den Tod eines 18-Jährigen in einer Altonaer Zahnarztpraxis hat die Verteidigung am Dienstag einen Freispruch für die Zahnärztin verlangt. Für den Tod des jungen Mannes vor acht Jahren sei alleine der damalige Narkosearzt verantwortlich.
Acht Stunden Vollnarkose, um das Gebiss des Patienten in einer Sitzung zu sanieren. Hätte die Zahnärztin so eine Marathonbehandlung überhaupt planen dürfen? Laut Anwältin durfte sie das. Die Zahnärztin habe sich engagiert und kompetent um die Behandlung ihres Patienten bemüht. Das sei nur "tragisch und furchtbar schiefgegangen".
Verteidigung: Verantwortung liegt bei Narkosearzt
Das Herz des 18-Jährigen war nach acht Stunden stehengeblieben. Im Prozess kam heraus, dass der Anästhesist nicht alle erforderlichen Geräte für die Überwachung der Narkose dabei hatte. Das sei aber nicht der Zahnärztin zuzurechnen, so deren Anwältin: Sie habe dem Narkosearzt vertraut und das hätte sie auch gedurft.
Staatsanwalt fordert auch für Zahnärztin Strafe
Der Anästhesist hatte die Verantwortung im Prozess bereits auf sich genommen und Fehler eingeräumt. Der Staatsanwalt verlangte für den 67-Jährigen eine Bewährungsstrafe. Für die Zahnärztin forderte er außerdem eine Geldstrafe, weil er auch bei ihr Fehler sieht.