Tarifstreit in Hamburg: Hochbahn und ver.di einigen sich
Diese Nachricht dürfte viele Menschen in Hamburg nach den Warnstreiks aufatmen lassen: Die Hamburger Hochbahn AG, die in der Hansestadt U-Bahnen und die meisten Busse betreibt, hat sich mit der Gewerkschaft ver.di im Tarifstreit verständigt.
Man habe sich am späten Donnerstagabend auf einen neuen Manteltarifvertrag geeinigt, teilte die Hochbahn am Freitagmittag mit. Das bedeutet für die Fahrgäste: Bei der Hamburger U-Bahn und den meisten Buslinien im Stadtverkehr vorerst nicht mit weiteren Streiks zu rechnen. Erst Anfang März hatte ein Warnstreik bei der Hochbahn und den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein GmbH (VHH) für 48 Stunden für Stillstand bei U-Bahnen und Bussen gesorgt.
37-Stunden-Woche, mehr Urlaub, Schichtzulagen
Der neue Manteltarifvertrag soll nun rückwirkend zum 1. Januar in Kraft treten. Die Einigung sieht laut Hochbahn und ver.di vor, dass die Wochenarbeitszeit der Beschäftigten von derzeit 39 Stunden schrittweise bis Mitte 2027 auf 37 Stunden reduziert wird - bei vollem Lohnausgleich. Ab 2026 werde der Urlaubsanspruch um einen Tag auf 31 Tage angehoben. Auch teilweise höhere Schichtzulagen und eine Zulage für die Arbeit an Sonnabenden sind Teil der Einigung. Verbesserungen soll es auch beim Kinderkrankengeld und beim Elterngeld geben. Auszubildende sollen grundsätzlich ein Übernahmeangebot bekommen.
Ver.di war mit der Forderung nach einer 35-Stunden-Woche in den Tarifkonflikt gegangen. Noch steht die Einigung unter Vorbehalt - erst müssen noch alle Gremien zustimmen.
Bei der Bahn noch keine Einigung
Unterdessen geht der Tarifstreit bei der Deutschen Bahn mit der Lokführergewerkschaft GdL weiter. Am Freitagmittag endete ein Streik, von dem in Hamburg neben dem Fern- auch der Regional- und der S-Bahn-Verkehr betroffen waren. Vollständig nach Plan fahren die Züge wohl erst am Sonnabend wieder. Die Gewerkschaft hat weitere Arbeitsniederlegungen ohne längere Vorwarnzeit angekündigt.