Tag der offenen Moschee in Hamburg: Demo vor Blauer Moschee
Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, haben viele Moscheegemeinden in Deutschland zum Tag der offenen Moschee eingeladen. Auch in Hamburg öffneten am Donnerstag viele islamische Gebetshäuser ihre Türen für Besucher und Besucherinnen.
Ziel des Tags der offenen Moschee ist es, über den Islam zu informieren und Vorurteile abzubauen. In diesem Jahr hatte der Koordinationsrat der Muslime, unter dessen Dach sich islamische Verbände und Religionsgemeinschaften zusammengeschlossen haben, den Tag unter das Motto "Life Matters: Jedes Leben zählt" gestellt. In Hamburg machten unter anderem die Centrum Moschee in St. Georg, die Sultan Moschee in Harburg und die Islamische Gemeinde Nobistor in Altona mit.
Demonstranten fordern Umwidmung der Blauen Moschee
Nach dem Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) haben derweil am Donnerstag Dutzende Menschen dafür protestiert, dass die Blaue Moschee an der Außenalster geschlossen bleibt. Sie forderten unter anderem, sie in ein interkulturelles Zentrum umzuwidmen. Zu der Kundgebung kamen nach Angaben der Polizei rund 80 Menschen. Demonstrantinnen hielten ein Banner mit der Aufschrift "Jina Mahsa Amini Kulturzentrum" hoch. Im Herbst 2022 hatte der Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini schwere Proteste im Iran ausgelöst. Sie soll ihr Kopftuch falsch getragen haben, war von den berüchtigten Sittenwächtern festgenommen worden und kurz darauf gestorben. Eine Expertenkommission im Auftrag der UN kam zu dem Schluss, dass körperliche Gewalt nach der Festnahme zu ihrem Tod führte.
Die Blaue Moschee gehörte zum IZH, das Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) Ende Juli verboten hat. Faeser hatte den Verein als "bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa" bezeichnet. Seither ist auch die Imam-Ali-Moschee, so ihr offizieller Name, geschlossen.