Tag der Deutschen Einheit: Feier in Hamburg mit Bürgerfest gestartet
In Hamburg hat am Montag das Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit begonnen. Als Vorsitzland im Bundesrat richtet Hamburg in diesem Jahr die zentrale Einheitsfeier aus.
Mit einem Appell an den Zusammenhalt in der Gesellschaft eröffnete Bundesratspräsident Peter Tschentscher (SPD) das Bürgerfest am Mittag offiziell. "Wir wollen gemeinsam in die Zukunft schauen. Wir müssen zuversichtlich sein und bleiben und dürfen nicht durch Populismus und Polarisierung abdriften", sagte der Hamburger Bürgermeister.
Tschentscher: "Wir müssen beieinander bleiben"
Die Feierlichkeiten stehen unter dem Motto "Horizonte öffnen". Tschentscher hatte im Vorfeld betont: "Wir sind in einer neuen Lage. Wir haben große Aufgaben dieser Zeit vor uns - den Klimaschutz, die internationale Entwicklung. Und deswegen ist es gut, dass wir eine vielfältige Nation sind. Aber wir müssen beieinander bleiben, um die Herausforderungen dieser Tage gut zu bestehen." Hamburgs Erfolg als Handelsstadt beruhe auf Vielfältigkeit und Toleranz. Die gelte es zu wahren, so Tschentscher. Mit Blick auf das Bürgerfest sagt Tschentscher: "Es gibt viel zu erleben. Es gibt auch gutes Essen, Musik und was für die Seele."
Vielfältiges Programm rund um Rathaus und Binnenalster
Zahlreiche Menschen tummelten sich am Montag in der Hamburger Innenstadt. Bei dem Bürgerfest rund um Rathaus und Binnenalster will sich die Stadt zusammen mit rund 400 Vereinen und Institutionen und einem bunten Programm als vielfältige, nachhaltige, welt- und zukunftsoffene Metropole präsentieren. Rund ums Rathaus können sich Besucherinnen und Besucher beim Bürgerfest über die Verfassungsorgane informieren. Dort präsentieren sich Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat sowie das Bundesverfassungsgericht. Auf der sogenannten Blaulichtmeile sind unter anderem Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr vertreten. Die Mönckebergstraße wird mit Info-Zelten der Bundesländer zur Ländermeile. Der Gerhart-Hauptmann-Platz präsentiert sich mit Ständen von mehr als 40 Konsulaten und ausländischen Vereinen international.
Große NDR Bühne am Jungfernstieg
Rund um die Binnenalster zeigt sich Hamburg als Herz einer Metropolregion. In den Colonnaden finden sich Angebote für Kinder und Familien. Auf dem Weg von der Binnenalster Richtung Gänsemarkt wird es kulinarisch, auf dem Platz selbst geht es in einem "Young Future Lab" um Jugend- und Zukunftsthemen. In der "Nacht der Einheit" vor dem 3. Oktober soll das Bürgerfest mit einem bunten Programm und viel Musik auf der großen NDR Bühne am Jungfernstieg bis Mitternacht gehen.
Festakt in der Elbphilharmonie am Dienstag
Höhepunkt ist am Dienstagmittag der Festakt in der Elbphilharmonie mit rund 1.300 Gästen, darunter die gesamte Staatsspitze und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder. Zuvor wird es in der Hauptkirche St. Michaelis einen ökumenischen Gottesdienst geben. Beide Veranstaltungen werden live im Fernsehen übetragen, der Gottesdienst im Michel von 10 bis 11 Uhr im Ersten und der Festakt von 12.30 bis 14 Uhr im ZDF. Die Info-Wellen der ARD berichten live im Radio.
Für das zweitägige Fest sind viele Straßen in der Innenstadt gesperrt. Rund 2.400 Polizistinnen und Polizisten sollen für Sicherheit sorgen. Die Feierlichkeiten kosten Hamburg etwa 3,5 Millionen Euro.
Mecklenburg-Vorpommern übernimmt Vorsitz im Bundesrat
Die zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit wird immer vom Vorsitzland im Bundesrat ausgerichtet und bildet Schluss- und Höhepunkt der Präsidentschaft. Am 3. Oktober wird Tschentscher den Staffelstab symbolisch an Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) übergeben, die das Amt der Bundesratspräsidentin am 1. November übernimmt.