Linke Szene demonstriert gegen Einheitsfeier in Hamburg
Die linke Szene hat in Hamburg am Montagabend gegen die Feier zum Tag der Deutschen Einheit demonstriert. Rund 1.000 Menschen zogen durch die Innenstadt.
Deutschland sei kein Grund zum Feiern, hieß es bei der Kundgebung der linken Szene. Mit einiger Verspätung startete die Demonstration am Hauptbahnhof. An der Spitze befand sich ein größerer schwarzer Block mit vielen Vermummten, dahinter zogen etwa 1.000 Menschen durch die City. Nicht weit entfernt hielten sich noch Tausende andere bei den Einheitsfeiern auf.
Polizei stoppt Demo mehrfach
Die Polizei war mit zahlreichen Kräften vor Ort, auch die Reiterstaffel war im Einsatz. Immer wieder stoppte sie den Demonstrationszug. Unter anderem weil die Demonstrierenden ein Transparent enthüllten auf dem stand: "Deutschland, Du mieses Stück Scheiße". Diesen Slogan hatte die Polizei bei der Anmeldung der Demo nicht genehmigt. Zunächst war das Transparent überklebt gewesen mit dem Hinweis "Zensiert". Die Teilnehmenden zogen schließlich über den Gänsemarkt und die Feldstraße bis zum Neuen Pferdemarkt. Dort endete die Kundgebung dann am späten Abend mit ein paar Rangeleien.
Mehrere Strafverfahren eingeleitet
In einer Abschluss-Mitteilung der Polizei zum Einsatz hieß es, dass insgesamt zwei Transparente mit mutmaßlich strafbarem Inhalt gezeigt worden seien. "Einsatzkräfte forderten die Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmer auf, das Zeigen der Transparente zu unterlassen", hieß es in der Mitteilung. Darüber hinaus seien die Demonstrierenden aufgefordert worden, ihre zwischenzeitlich angelegte Vermummung abzulegen. Die Teilnehmenden seien dieser Aufforderung nachgekommen, sodass der Aufzug seine Route bis zur Abschlusskundgebung ungestört fortgesetzt habe. Wegen der Transparente, Vermummungen und vereinzelt gezündeter Pyrotechnik leitete die Polizei ihren Angaben nach mehrere Strafverfahren ein.