Streik in autonomen Frauenhäusern in Hamburg
In den autonomen Frauenhäusern in Hamburg wurde am Dienstag gestreikt. Mitarbeiterinnen und viele Bewohnerinnen sind zu einer bundesweiten Protestkundgebung nach Berlin gefahren.
In Berlin wollten auch die Hamburgerinnen die Politik auffordern, die Vorgaben der Istanbul-Konvention umzusetzen. Dieses Übereinkommen des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen hat Deutschland unterschrieben.
Hamburgs Frauenhäuser über 90 Prozent ausgelastet
Danach fehlten bundesweit 15.000 Plätze in Frauenhäusern. Allein in Hamburg sind es mindestens 200 erklärt Anika Ziemba, Mitarbeiterin in einem der autonomen Frauenhäuser. Tatsächlich sind Hamburgs Frauenhäuser über 90 Prozent ausgelastet. Weiter fordern die Frauen eine sichere Finanzierung aller Frauenhäuser, mehr Personal und einen besseren Schutz von Kindern und Frauen in Sorgerechts- und Umgangsverfahren.
Zentrale Notaufnahmestelle blieb weiter besetzt
Auch wenn in den Frauenhäusern kaum jemand zu erreichen war, die zentrale Notaufnahmestelle der Hamburger Frauenhäuser blieb rund um die Uhr besetzt. Die zentrale Notaufnahme ist die erste Anlaufstelle für schutzsuchende Frauen und vermittelt an die sechs Frauenhäuser in Hamburg weiter. "Frauen, die den mutigen Schritt raus aus der Gewaltbeziehung gehen, müssen Strukturen vorfinden, die ihnen ein gewaltfreies Leben ermöglichen", sagt Sylvia Haller von der zentralen Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser.
Zentrale Hilfsangebote in Hamburg:
- Notaufnahme 24/7 der Hamburger Frauenhäuser: 040 / 8000 4 1000
- Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: (0800) 0116016