Straßenbäume in Hamburg: 2023 wurde mehr gepflanzt als gefällt
In Hamburg sind im vorigen Jahr mehr Straßenbäume gepflanzt als gefällt worden. Das geht aus der Straßenbaum-Bilanz 2023 der Umweltbehörde hervor, die NDR 90,3 exklusiv vorliegt. Insgesamt stehen an Hamburgs Straßen 228.859 Bäume.
Eine positive Baumbilanz habe es seit zwölf Jahren nicht gegeben, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). Knapp 1.800 Bäume mussten wegen Alter, Krankheiten, Sturmschäden oder auch für Baumaßnahmen gefällt werden. Rund 2.150 wurden nachgepflanzt. Unterm Strich ergibt sich ein Plus von 342 Bäumen.
In vier Bezirken wurde mehr nach- und neugepflanzt
Schaut man auf die einzelnen Bezirke wurden in Harburg, Mitte, Bergedorf und Wandsbek mehr nach- und neugepflanzt als gefällt. Nicht immer können Straßenbäume dann an ihren alten Standorten und auch nicht immer zeitnah nachgepflanzt werden. In Eimsbüttel, Nord und Altona wurden knapp 280 Bäume erst in diesem Frühjahr gepflanzt - unter anderem aus organisatorischen Gründen.
Große und alte Bäume besonders wichtig
Der Erhalt des Baumbestandes bleibe eine Herausforderung, sagte Kerstan. Dabei komme es nicht allein auf die reine Anzahl der Straßenbäume an. Insbesondere die großen, über 80 Jahre alten Exemplare hätten eine besondere Bedeutung. Es gehe dabei um das sogenannte Grünvolumen. Eine große Baumkrone tue mehr fürs Klima als ein junger, kleiner Baum. Durch Verschattung und Verdunstung kühlten sie die Stadt, für Tiere und Insekten böten sie einen wichtigen Lebensraum.
340 Baumarten an Hamburgs Straßen
Das Hamburger Straßenbaumkataster verzeichnet mehr als 30.000 dieser alten Bäume. Im Kataster sind 340 verschiedene Arten aufgelistet - von der Abendländischen Platane bis hin zum Zypressen-Wacholder. Jedoch verzeichnet es lediglich Hamburgs Straßenbäume. Wie viele in Parks, auf Grünflächen, in Gärten oder Wälder gefällt und gepflanzt wurden, geht aus der aktuellen Bilanz nicht hervor.