Straßenbäume in Hamburg: 2022 wurde mehr gefällt als gepflanzt
In Hamburg sind im vergangenen Jahr mehr Straßenbäume gefällt als gepflanzt worden. Das geht aus der aktuellen Straßenbaum-Bilanz der Umweltbehörde hervor. Sie liegt NDR 90,3 exklusiv vor.
Insgesamt stehen an Hamburgs Straßen 227.417 Bäume - meist Stieleichen, Holländische Linden und Spitzahorn. Knapp 2.200 Mal musste im vorigen Jahr die Säge angesetzt werden, wurden also Bäume gefällt. Zum einen, weil ihnen Alter, Krankheiten oder Sturmschäden zugesetzt hatten. Aber: Jeder vierte Baum musste nur für Baumaßnahmen weichen. Gepflanzt wurden insgesamt 1.623 Straßenbäume. Damit liegt das Defizit für das Jahr 2022 bei 546 Bäumen.
Zwei Bezirke pflanzen mehr Bäume als sie fällen
Nicht immer können Straßenbäume in solchen Fällen an ihren alten Standorten und auch nicht immer zeitnah nachgepflanzt werden. In der Bilanz tauchen sie erst auf, wenn sie tatsächlich gepflanzt wurden. Über 300 Bäume, die im vorigen Herbst an Wandsbeks Straßen nachgepflanzt werden sollten, konnten erst in diesem Frühjahr gepflanzt werden - und tauchen daher erst in der Bilanz 2023 auf. Zwei Bezirke weisen für das vorige Jahr eine positive Bilanz auf, nämlich die Bezirke Nord und Bergedorf - hier wurde mehr gepflanzt als gefällt.
Dass es nicht allein auf die reine Anzahl der Straßenbäume ankommt, darauf weisen Umweltverbände hin. Entscheidend sei das Grünvolumen der Bäume auszugleichen. Das ist - vereinfacht gesagt - die Größe der Baumkrone.
Ältere Bäume wichtig für das Klima in Hamburg
Älteren Bäumen, vor allem denen, die älter als 80 Jahre sind, kommt daher eine besondere Bedeutung zu, heißt es bei der Umweltbehörde. Durch Verschattung und Verdunstung kühlen sie die Stadt, für Tiere und Insekten bieten sie einen wichtigen Lebensraum. Insgesamt stehen an Hamburgs Straßen mehr als 340 verschiedene Baumarten. Der älteste Straßenbaum der Stadt ist eine Stieleiche in Altona, die vor rund 300 Jahren gepflanzt wurde.