Steinmeier spricht beim Festakt zu Augsteins 100. Geburtstag
Bei einem Festakt zum 100. Geburtstag von "Spiegel"-Gründer Rudolf Augstein hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Freitag in Hamburg an dessen Wirken erinnert. Er würdigte Augsteins Verdienste für den Journalismus und zur Festigung der Demokratie.
An der Feierstunde im "Spiegel"-Gebäude nahm neben dem Bundespräsidenten und 350 geladenen Gästen auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) teil. Steinmeier sagte in seiner Ansprache an die Journalisten und Journalistinnen gerichtet: "Journalismus ist auch demokratische Aufgabe - und damit sind wir wieder bei Rudolf Augstein. Sagen Sie, was ist! Üben Sie Ihre Wächterfunktion in der Demokratie kritisch und unbestechlich aus - aber seien Sie sich Ihrer Verantwortung für die Demokratie bewusst." Man dürfe nicht zulassen, dass in der Demokratie die Lauten über die Nachdenklichen siegen. Der Bundespräsident bezeichnete Augstein als Geburtshelfer der freien Presse.
Gründung des "Spiegels" im Jahr 1947
Der Publizist Augstein war am 7. November 2002 im Alter von 79 Jahren gestorben, am 5. November wäre sein 100. Geburtstag. Er hatte das Nachrichtenmagazin erstmals am 4. Januar 1947 herausgegeben. Augstein verstand das Blatt in den 1950er- und 1960er-Jahren als "Sturmgeschütz der Demokratie", in dem es innenpolitische Skandale aufdeckte. Bis ins hohe Alter bezog der streitbare Publizist selbst Stellung zu politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Am Donnerstag war ihm zu Ehren die Ericuspromenade in Rudolf-Augstein-Promenade umbenannt worden.