Hamburg: Ericuspromenade heißt jetzt Rudolf-Augstein-Promenade
In Hamburg gibt es nun eine Rudolf-Augstein-Promenade. Die frühere Ericuspromenade rings um das Hochhaus des Nachrichtenmagazins "Spiegel" wurde am Donnerstag zu Ehren des "Spiegel"-Gründers Augstein umbenannt.
Der Publizist Rudolf Augstein war am 7. November 2002 im Alter von 79 Jahren gestorben, am 5. November wäre sein 100. Geburtstag. Um ihn darüber hinaus "zu würdigen und an diesen Ausnahmejournalisten und Ehrenbürger in der Medienmetropole Hamburg zu erinnern", hatte der Hamburger Senat die Umbenennung auf Initiative der Rudolf Augstein Stiftung und der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte hin beschlossen.
Gründung des "Spiegels" im Jahr 1947
Augstein hatte das Nachrichtenmagazin erstmals am 4. Januar 1947 herausgegeben. Er verstand das Blatt in den 1950er- und 1960er-Jahren als "Sturmgeschütz der Demokratie", in dem es innenpolitische Skandale aufdeckte. Bis ins hohe Alter bezog der streitbare Publizist selbst Stellung zu politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Brosda: "Haben Augstein viel zu verdanken"
Hamburgs Kultur- und Mediensenator Carsten Brosda (SPD) würdigte bei der feierlichen Benennung der Promenade die Verdienste Augsteins. "Nachkriegsdeutschland und insbesondere unsere Medienstadt haben Rudolf Augstein viel zu verdanken. Augstein war eine starke journalistische Stimme, die bis heute Maßstäbe setzt", sagte der SPD-Politiker. "Mit der Benennung der Rudolf-Augstein-Promenade markieren wir nicht nur die Heimat des Spiegel-Verlages, sondern setzen dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit ein ehrendes Andenken."
Rudolf Augstein Stiftung setzt sich für Pressefreiheit ein
Die geschäftsführende Vorständin der Rudolf Augstein Stiftung, Stephanie Reuter, wies darauf hin, dass Augstein sich auch seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst gewesen sei und kurz vor seinem Tod die Stiftung gegründet habe. "Diese trägt die Themen in die Zukunft, die Augstein bewegten", sagte sie. "Hierzu zählen künstlerische Experimente und Chancengerechtigkeit für Kinder. Vor allem aber auch die Verteidigung der Pressefreiheit und die Förderung von kritischem, unabhängigem Journalismus."