"Startchancen-Programm": 90 Hamburger Schulen werden gefördert
Mit dem "Startchancen-Programm" sollen Schulen unterstützt werden, die viele Schüler und Schülerinnen aus sozial benachteiligten Haushalten unterrichten. Am Dienstag wurde bekannt gegeben, welche 90 Schulen teilnehmen.
Gefördert würden dabei rund 42.000 Kinder und Jugendliche, sagte Bildungssenatorin Ksenija Bekeris (SPD) am Dienstag im Rathaus bei der Landespressekonferenz. Unter den jetzt ausgewählten Schulen seien 57 Grundschulen und Grundschulabteilungen von Stadtteilschulen, 24 Stadtteilschulen und vier Gymnasien sowie neun berufsbildende Schulen. Nahezu alle befinden sich in Stadtteilen mit schwieriger Lage.
Schulsenatorin: Gutes System noch besser machen
Schul-Sozialarbeitende in Schulen gab es zum Beispiel bislang noch nicht an Grundschulen, das soll sich nun ändern: "Und da bin ich froh, dass wir mit dem Startchancen-Programm auch die Möglichkeit haben, ein gutes System, das wir schon haben, noch besser zu machen", so Bekeris. Außerdem soll Kindern und Jugendlichen das Lernen leichter gemacht werden - durch eine bessere Aufenthaltsqualität an den Schulen.
Ziel: Bildungsbenachteiligung abbauen
Bund und Länder wollen in das neue Programm binnen zehn Jahren 20 Milliarden Euro investieren. Ziel ist es, die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch nicht erreichen, zu halbieren. "Der Abbau von Bildungsbenachteiligung ist eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe, zu der Schulen einen großen Beitrag leisten können", so Bekeris. Insgesamt überweist der Bund dafür 215 Millionen Euro nach Hamburg.
Bislang rund 40 Hamburger Schulen gefördert
Mit dem Sozialindex für die Schulen, der Ganztagsschule und zahlreichen Förderprogrammen konzentriere sich die Schulpolitik in Hamburg seit Jahren auf sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. "Mit dem neuen Programm können ab dem neuen Schuljahr sehr viel mehr Schülerinnen und Schüler gefördert und die Fördermaßnahmen qualitativ weiterentwickelt werden." Bislang erhielten rund 40 Hamburger Schulen entsprechende Unterstützung.
Laut Länder-Vergleichsstudien haben sich Hamburgs Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Jahren in zentralen Kompetenzen wie Lesen, Textverstehen, Rechtschreibung und Mathematik von Platz 14 auf Platz 6 verbessert. Jedoch sei der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die nur die Mindeststandards erreichen oder noch darunter liegen, "immer noch viel zu hoch und macht je nach Kompetenzbereich einen Anteil von mindestens 17 Prozent der Schülerschaft aus", sagte Bekeris. Diese Schülerinnen und Schüler hätten in der Folge signifikant schlechtere Chancen. "Hier setzt das Startchancen-Programm an und soll die Förderung sowohl quantitativ als auch qualitativ deutlich stärken."