St. Pauli gegen Rostock: Polizei zufrieden mit Großeinsatz
Am Sonntag sind im Millerntorstadion der FC St. Pauli und Hansa Rostock aufeinander getroffen. Die Hamburger gewannen die Partie 1:0, die wegen der verfeindeten Fan-Lager als Hochrisikospiel galt. Die Polizei war in Hamburg im Großeinsatz.
Im Stadion zündeten Fans beider Mannschaften schon vor Anpfiff Pyrotechnik, so dass das Spiel - das mit einem Heimsieg für den FC St. Pauli endete - erst verspätet starten konnte. Und auch die zweite Halbzeit wurde wegen Bengalos und Pyrotechnik später angepfiffen. Außerdem zerstörten Fans von Hansa Rostock sanitäre Anlagen, ein Ordner wurde laut FC St. Pauli von einem "Keramikteil" am Kopf getroffen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Fan des Kiezclubs wurde durch einen Böller verletzt. Auch vier Einsatzkräfte zogen sich nach Angaben der Polizei leichte Verletzungen zu.
Göttlich bringt Punktabzug ins Spiel
Sowohl der Clubchef von Hansa Rostock, Robert Marien, als auch der Präsident des FC St. Pauli, Oke Göttlich, verurteilten die Gewalt scharf. Göttlich brachte als eine mögliche Sanktion für schwere Ausschreitungen durch Fans Punktabzüge für die jeweiligen Vereine ins Spiel. "Der finanzielle Schaden reicht nicht mehr aus. Das merkt man, dass es dort nicht als Grenze funktioniert. Vielleicht ist es der unmittelbare Punktabzug, über den man intern mal diskutieren muss, wenn Grenzen überschritten sind", sagte er im Sportclub im NDR Fernsehen.
Viele Streifenwagen und zwei Wasserwerfer
Nach Abpfiff des Spiels standen nahe des Millerntorstadions an der U-Bahnstation Feldstraße viele Einsatzfahrzeuge der Polizei und auch zwei Wasserwerfer bereit, in der Luft kreiste der Polizeihubschrauber. Ziel war es, die Fans von Hansa Rostock direkt in die U-Bahnstation zu eskortieren. Am Hauptbahnhof standen dann zwei Sonderzüge bereit, die die Fans nach Hause bringen sollten.
Polizeiverstärkung aus anderen Bundesländern
Die Polizei wollte so unbedingt verhindern, dass die stark rivalisierenden Fangruppen unkontrolliert aufeinandertreffen - und das habe auch gut geklappt, sagte ein Sprecher NDR 90,3. "Wir haben den Einsatz mit rund 1.700 Beamten begleitet, das ist schon ein recht großes Polizeiaufgebot", so der Sprecher. Die gezündete Pyrotechnik und die Bengalofeuer seien die gravierendsten Dinge gewesen, ansonsten sei es ein recht ruhiger Verlauf gewesen. Neben der gesamten Hamburger Bereitschaftspolizei waren auch Hundertschaften aus Berlin, Schleswig-Holstein und der Bundespolizei vor Ort.
2.700 Rostocker Fans am Millerntor
Die Polizei hatte im Vorwege mit Aktionen beider Lager gerechnet. Zu dem Zweitliga-Spiel waren rund 2.700 Hansa-Rostock-Fans gekommen. Am Vormittag waren etwa 1.300 von ihnen mit der Bahn in Hamburg angekommen. "Die Anreise war völlig problem- und störungsfrei", sagte ein Sprecher der Bundespolizei NDR 90,3 danach. Auch wenn am Hauptbahnhof vereinzelt Böller gezündet wurden. In Begleitung der Polizei waren die Fans mit zwei U-Bahnzügen zum Millerntorstadion gefahren. Auch in der Nähe der U-Bahn-Station Feldstraße wurde vereinzelt Pyrotechnik gezündet, ansonsten gab es keine Randale vor dem Spiel.
Pufferzone im Stadion eingerichtet
Die Partie war restlos ausverkauft, trotzdem war das Stadion nicht komplett gefüllt: Zwischen dem Gästeblock und dem Heimbereich gab es eine Pufferzone. Im Stadion wurden zudem keine alkoholischen Getränke verkauft und zusätzliche Ordnerinnen und Ordner eingesetzt.