Tausende bei Demo gegen AfD in der Hamburger Innenstadt
In der Hamburger Innenstadt haben am Freitagnachmittag Tausende Menschen gegen die AfD demonstriert. Sie bildeten eine Menschenkette rund um das Rathaus. Hintergrund ist das Unionsvotum mit der AfD im Bundestag.
Zu der Demonstration in der Nähe des Hamburger Rathauses unter dem Motto "Menschenkette gegen die AfD und ihre menschenfeindliche Politik" hatte unter anderem die Vereinigung "Omas gegen Rechts" aufgerufen. Es gehe darum, der AfD symbolisch den Weg ins Rathaus zu versperren, hieß es in dem Aufruf. Die Organisatoren hatten 2.500 Teilnehmende erwartet. Ein Reporter von NDR 90,3 schätzte am Nachmittag vor Ort, dass deutlich mehr Demonstrierende kamen. Die Polizei konnte noch keine Zahl nennen.
Tschentscher und Fegebank bei Menschenkette dabei
Auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher, Bundeskanzleramtschef Wolfgang Schmidt (beide SPD) und der Präsident des FC St. Pauli, Oke Göttlich, reihten sich in die Menschenkette ein. Die Parteiführung der Hamburger Grünen und ihre Senatorinnen und Senatoren waren ebenfalls dabei. Sie stellten sich hinter ein Banner mit der Aufschrift "Herz statt Merz". Die CDU im Bundestag habe einen rechtswidrigen Beschluss auf den Weg gebracht, sagte die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne). "Das ist einfach ein Dammbruch, das ist ein Tabubruch."
Auf der Demonstration waren unter anderem auch Flaggen und Transparente der Partei Die Linke, der Gewerkschaft GEW und von Greenpeace zu sehen. Viele Teilnehmende brachten zudem selbst gemalte Schilder mit Aufschriften gegen CDU-Parteichef Friedrich Merz und die AfD mit. Auf Plakaten standen Botschaften wie "Hass ist keine Meinung" und "Merz hat gar nichts kapiert". In der ganzen Innenstadt kam es wegen der Demo zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Weitere Demo unter dem Motto "Merz und AfD stoppen"
Eine weitere Demo war am späten Nachmittag geplant: Das Bündnis "Widersetzen" erwartete rund 500 Teilnehmende zu einer Kundgebung unter dem Motto "Merz und AfD stoppen" an der Europa Passage.
"Fridays for Future" ruft für Sonnabend zu Kundgebung auf
Auch "Fridays for Future" geht auf die Straße, allerdings erst am Sonnabend. Bei der Kundgebung "Rechtsextremismus stoppen, Demokratie verteidigen" sollen rund 2.000 bis 5.000 Teilnehmende um 16 Uhr zur Willy-Brandt-Straße kommen. Der Kundgebungsort wurde vom Ballindamm dorthin verlegt.
Demo in Hamburg gegen AfD-Politikerin von Storch
Seit die CDU am Mittwoch im Bundestag einen Antrag zur Migrationspolitik mithilfe der AfD durchgesetzt hat, hagelt es Kritik. Bereits am Mittwochabend - dem Tag der umstrittenen Abstimmung - hatten zeitweise mehr als 200 Menschen in Hamburg gegen einen TV-Auftritt der AfD-Politikerin Beatrix von Storch demonstriert. Laut Polizei verlief der Protest friedlich.